Deponienachsorge

Situation in Österreich
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- alte Reaktordeponien (Hausmülldeponien): keine Neuanlagen mehr durch DVO-Vorgaben, aber Stilllegungsphase und Nachsorge!: ca. 60 Deponien bis 2004 als Siedlungsabfalldeponien (Reaktordeponien) betrieben in Ö)
- Reststoff- und MAssenabfalldeponien: neue Deponietypen, v.a. seit 2004 in Praxis umgesetzt, Abfallqualität = 1. Barriere, dennoch gewisse Restreaktivität und Restemissionen
- Kurzfristige Phase (Jahrzehnte):
Betriebsphase der Deponie (Einbau der Abfälle), aktive/passive Nachsorgemaßnahmen
- Mittelfristige Phase (Jahrhunderte):
Keine aktive Nachsorge mehr, äußere Faktoren (Umwelteinflüsse), sind annähernd konstant, innere Prozesse haben Maximum überschritten, Emissionen klingen weiter ab
- Langfristige Phase (Jahrtausende):
Kaum einschätzbar, äußere Umweltfaktoren ändern sich, Abfallstoff wird in den natürlichen Stoffkreislauf der Umwelt einbezogen
- Nachsorgephase: Zeitraum vom Ende der Ablagerungsphase eines Kompartiments/Deponie bis zum behördlich festgestellten Ende der Nachsorgephase;
- solange Nachsorgemaßnahmen erforderlich sind
- finanzielle Sicherstellung ist danach freizugeben

Stilllegungsphase: Zeitraum vom Ende der Ablagerungsphase eines Kompartiments/Deponie bis zur behördlichen Abnahme aller Stilllegungsmaßnahmen;
- Stilllegungsphase ist Teil der Nachsorgephase.
• Messung und Dokumentation der Formveränderungen des Deponiekörpers
• Grundwasser- und Sickerwasserbeweissicherung
• Dichtheitsprüfungen für die Sickerwasserleitungen
• optische Inspektion der Sickerwassererfassungs- und
Sammeleinrichtungen (Kanal-TV)
• Wartung, Erhaltung und Betrieb der maschinellen Ausstattung (wie Sickerwasserfassung oder Deponieentgasung)
• Entsorgung des anfallenden Sickerwassers (darf
normalerweise nicht in kommunale Kläranlagen eingeleitet werden)
- Maßnahmen zum beschleunigten Abbau der
organischen Substanz und Auslaugung von
Abfallinhaltsstoffen solange Basisdichtung und
Sickerwassererfassung noch intakt ist:
- Forcierung des Wasserzutrittes
- Temporäre Abdeckung zur Regulierung des
Wasserhaushaltes und Minimierung der
Methanemissionen (Methanoxidation)
- In-situ-Aerobisierung
Wasserhaushaltsschicht„Wasserhaushaltsschicht" bzw. „Evapo-Transpirationsschicht": Entsprechend dimensionierte Abdeckschicht aus Material mit hoher Wasserspeicherkapazität (hoher Anteil an organischer Substanz, Löß- /Lehmanteil) kombiniert mit Vegetation mit hoher Interzeptions- und TranspirationsleistungFunktion temporäre Abdeckung /Wasserhaushaltschicht=> Wasserzutritt steuern => Abbauprozesse intensivieren => Gasbildung DVO-2008: temporäre Abdeckung (max. 20 Jahre) für Siedlungsabfälle mit hohem biologisch abbaubaren Anteil zur Steuerung des Wasserhaushaltes und Steigerung der DeponiegaserfassungAnwendungsbereiche In-situ Aerobisierung- Sanierung von Altablagerungen, die aufgrund der noch enthaltenen Restorganik ein Problem darstellen - Verkürzung der Nachsorgephase (Kosten) bei stillzulegenden DeponienIn-Situ AerobisierungStabilisierung von Deponien/Altablagerungen durch In-Situ Aerobisierung Gezieltes Überführen des anaeroben Deponiekörpers in aerobe Milieubedingungen und Abbauprozesse => Beschleunigung der Abbauprozesse und CAustrag (CO2) => weitgehende Verhinderung von CH4-Emissionen - Umsatz der org. Substanz (Mineralisierung, Stabilisierung) => Biologisch stabilisierter Deponiekörper => Verringerung des EmissionspotentialsVerfahrensschema In-Situ AerobisierungNiederdruckbelüftung (0,1 - 0,3 bar) Hohe Luftdurchsatzmengen Lange Belüftungsdauer (einige Jahre in Abhängigkeit der Ablagerung)Zusammenfassung der Effekte der In-Situ Aerobisierung• Abbau leicht verfügbarer organischer Subtanzen • Anreicherung der schwer verfügbaren Organik • Reduktion der Reaktivität • Bildung von Huminstoffen • Kurzfristige Mobilisierung gewisser Substanzen anorganische Salze, organische und anorganische Schadstoffe • Reduktion der Sickerwasser-Emissionen (CSB, NH4-N) • Reduktion der Methan-Gasemissionen (emittierte CH4-Fracht) • Volumenreduktion => Setzungen/Sackungen des DeponiekörpersVor- und Nachteile+ Kosteneffizient (3 - 6 Euro/mÑ) + Beseitigung des umweltrelevanten Emissionspotentials + Keine Problemverfrachtung an einen anderen Standort + Keine Transportwege + Kein Verbrauch von zusätzlichem Deponievolumen + Geringe Belastung durch Lärm, Geruch oder Staub + Nachsorgemaßnahmen kürzer und extensiver + Aktuelle Emissionen (CH4, NH4, BSB etc) sofort deutlich reduziert - Relativ lange Sanierungsdauer - Monitoringaufwand - Verbleibendes Restemissionspotential - langfristige Entwicklung??