Entwicklung im Jugendalter (Schneider/Lindenberger)

Was versteht man ieS unter einer Lernstörung?
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Unter einer Lernstörung im engeren Sinne versteht man eine bereichspezifische und umschriebene Minderleistung bezüglich der in der Schule zu erwerbenden Kulturtechniken des Lesens und Schreibens und/oder Rechnens, wobei die individuelle Leistung deutlich unter dem aufgrund des Alters, der allgemeinen Intelligenz und der Beschulung erwartbaren Niveau liegen muss, damit von einer Lese-/Rechtschreibstörung, einer Rechenstörung oder kominierten Störung schulischer Fertigkeiten gesprochen werden kann.

Lernstörung = Minderleistung schulisch zu erwerbender Kulturtechnik (Lesen, Rechschreiben, Rechnen); Niveau deutlich unter dem zu erwartenden (Alter, Intelligenz, Beschulung; Lernstörung als Normabweichung)
Von Lernschwierigkeiten spricht man , wenn die Leistungen eines Schülers unterhalb der tolerierbaren Abweichungen von verbindlichen institutionellen, sozialen und individuellen Bezugsnormen (Standards, Anforderungen, Erwartungen) liegen oder wenn das Erreichen von Standards mit Belastungen verbunden ist, die zu unerwünschten Nebenwirkungen im Verhalten, Erleben oder in der Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden führen.
Klassifikation nach DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)

Lernstörung = schulische Fertigkeit entwickelt sich nicht normal sondern liegt deutlich unter dem Niveau das aufgrund des Alters, der allgemeinen Intelligenz und der Beschulung zu erwarten wäre.

Klassifikation nach ICD-10 (International Statistical Classification of Deseases and Related Helth Problems) der WHO

Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
Hauptkategorien:
Lese- und Rechtschreibstörung
isolierte Rechtschreibstörung
Rechenstörung
kobinierte Störung

Die Klassifikationssysteme sind nicht ident.
Es müssen
eine lernbereichsspezifische Minderleistung,
eine allgemeine Intelligenz mit einen IQ über 70 und
eine bedeutsame Diskrepanz zwischen den allgemeinen Lern- und Leistungsmöglichkeiten und den schulbezogenen Teilleistungen nachweisbar sein.
Neurologische wie auch sensorische Beeinträchtigungen müssen ausgeschlossen werden können.
Welche Fachtermini werden oft für Lese- bzw. Rechtschreibstörung verwendet?Legasthenie und DyslexieWelche Diagnose wird vergeben, wenn die Rechtschreibprobleme ohne gravierende Schwierigkeiten im Lesen auftreten?Dann wird die Diagnose der isolierten Rechtschreibstörung vergeben.Welche Art von Störung kann in vielen Fällen als Ursächlich ausgemacht werden?Die sprachlich-phonologiesche Störung. Seit den 1980er Jahren ist bekannt, dass es oft phonologische Verarbeitungsdefizite sind, die zu Lese- bzw. Rechtschreibstörungen führen. Dabei bestehen Schwierigkeiten beim Decodieren, weil die Verarbeitung der phonologischen Struktur von Wörtern schlecht gelingt.Neben phonologischen Verarbeitungsdefiziten als Ursache für Lese- und Rechtschreibstörungen können welche weiteren genannt werden?Relevante Ursachen wurden auch in den Disziplinen der Neurowissenschaft und Genetik gefunden.Welche präventiven Maßnahmen können gesetzt werden?Im Vorschulalter kann mittels Bielefelder Screening-Verfahren eine gestörte phonologische Bewusstheit ausgemacht werden. Anwendung bereits entwickelter Trainingsprogramme zur Förderung der phonologischen Bewusstheit. Durch entsprechende Maßnahmen wird die Fähigkeit des Schriftspracherwerbs gefördert. Im Schulalter wird eine multimodale Therapie angeraten. Die primäre Lernstörung wird fokusiert, eine Behandlung zur psychischen Bewältigung in Erwägung gezogen. Symptomatische Therapieformen (die Lautstruktur der Schriftsprache wird mit allen Regeln und Ausnahmen in systematischer Weise aufeinander aufbauen erarbeitet. Trainigs basaler Funktionen (zB Versuche visuelle Wahrnehmung zu verbessern; lt. Studien nicht zielführend)(PPP) Nach welchen Kategorien kann man psychische von anderen Verhaltensstörungen unterscheiden?Art, Anzahl und Ausprägung der Symptome Häufigkeit des Auftretens Zeitdauer(PPP) Auf welchen Ebenen kann es dadurch zu Beeinträchtigungen kommen?soziale, schulische oder gesellschaftliche Integration Fähigkeit zu Interaktion mit anderen Leistungsfähigkeit Leidenszunahme des Kindes selbst und/oder seines sozialen Umfeldes(PPP) Innerhalb der Verhaltensstörung wird in zwei große Gruppen geteilt. Nenne die entsprechende Gruppe mit Beispielen.Externalisierende Verhaltensstörung (nach Außen verlagert) ADHS Sozialverhaltensstörung Internalisierdende Verhaltensstörung (nach Innen verlagert) Depression AngststörungWofür steht die Abkürzung ADHS?Die Abkürzung steht für Aufmerksamdefizit-Hyperaktivitätsstörung.(PPP) Was kann als eine Ursache für ADHS genannt werden und was bewirkt sie?Bei Menschen mit ADHS liegt eine Neurotransmitterstörung vor (Dopamin; wird bei Leistungserfolg ausgeschüttet bzw. wenn etwas besser eintritt als man erwartet hat) Bewirkt Selbstregulationsstörung in Bereichen des Arbeitsgedächnisses, der Verhaltensinhibition, der Emotionsregulation und der kognitiven und motorischen Verhaltenskontrolle. (Psychisches Genesemodell von Barkley, 1997)(PPP) Nenne Leitsymptome einer Störung des Sozialverhaltens.schwere Regelverstöße Tyrannisieren anderer häufige und schwere Wutausbrüche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen/Tieren Destruktivität gegenüber Eigentum anderer Menschen Zündeln Betrug und Diebstahl Lügen Weglaufen Schuleschwänzen(PPP) Skizziere das biopsychosoziale Modell der Störungen des SozialverhaltensDie Störungen des Sozialverhaltens können in drei Faktoren gegliedert werden: Biologische Faktoren - Genetik - prä-, peri-, postnatale Faktoren - neurokulturelle und -chemische Abweichungen - ungünstiges Temperament - männliches Geschlecht Psychologische Faktoren - verzerrte kognitive Informationsverarbeitung - geringe soziale Fertigkeiten - Emotions- und Verhaltnesregulationsdefizite - Sprachprobleme - Impulsivität Soziale Faktoren - aggressive Peergruppe - inkonsistente Erziehung (fehlende Wärme, Vernachlässigung, mangelnde Aufsicht, aggressive Rollenmodelle) - psychische Störung der Eltern - geringer sozioökonomischer Status(PPP) Nenne Symptome einer Depression.Gedrückte Stimmung Interessen- und Freudlosigkeit Antriebslosigkeit Appetitlosigkeit Schlafstörung Suizidgedanken wenig Selbstwert AngstWie können Verhaltensstörungen charakterisiert werden?Durch eine Abweichung des Verhaltens von der Erwartungsnorm und durch eine damit in Verbindung stehende Beeintröchtigung des Kindes oder seines sozialen Umfeldes.Von welchem Entstehungsmodell psychischer Störungen geht die Forschung gegenwärtig aus?Von einem multifaktoriellen Entstehungsmodell, woebi biologische, psychologische und soziale Faktoren zur Entwicklung der Symptomatik beitragen.Welche psychologischen Störungen zählen zu den externalisierenden Störungen?ADHS und SozialverhaltensstörungenNenne die Kernsymptome von ADHS.Unaufmerksamkeit Hyperaktivität ImpulsivitätGanz allgemein zeigt sich was bei Sozialverhaltensstörungen?Ein breites Spektrum an aggressiven und dissozialen Verhaltensweisen.(PPP) Geben sie die Definition von Vernachlässigung nach Schneider/Lindenberger wieder.Von Vernachlässigung von Kindern spricht man, wenn sie von ihren Eltern oder Betreuungspersonen unzureichend ernährt, gepflegt, gefördert, gesundheitlich versorgt, beaufsichtigt und/oder vor Gefahren geschützt werden.(PPP) Nenne mögliche Indikatoren eventuelle Vernachlässigung.Schuleschwänzen unangemessene Kleidung verletzende Sprache Diebstahl konfrontatives oder depressives Verhalten obszöne oder gewaltbetonte Gestik Vandalismus deutliche altersrückständige SozialkompetenzWelche zwei Kategorien der Vernachlässigung werden unterschieden?Materielle und emotionale VernachlässigungWann spricht man von emotionaler Vernachlässigung?Wenn die kindlichen Grundbedürfnisse nach Wärme und Geborgenheit so wenig erfüllt werden, dass die normale Entwicklung des Kindes gefährdet ist.Welches grundlegende Problem gibt es bezüglich der Feststellung emotionaler Vernachlässigung?Unklar ist die Festlegung eines Schwellenwertes, ab wann ein Verhalten als emotionale Vernachlässigung anzusehen ist.Welche drei Diagnosekategorien für Kinder mit emotionaler Vernachlässigung biedet die ICD-10 der WHO?Drei Störungsbilder als Folge emotionaler Vernachlässigung - reaktive Bindugnsstörung für Kinder, die emotional wenig ansprechbar sind, sich eher zurückziehen oder aggressive Durchbrüche zeigen, wenn sie unglücklich sind. - Bindungsstörung mit Enthemmung für Kinder, die zwar normale Bindungsanspräche zeigen, wenn sie unglücklich sind, sichaber dabei wenig wählerisch an irgendwelche Erwachsenen anlehnen - Gedeihstörung definiert als verzägertes Wachstum. Die ursache hierfür können natürlich rein organisch sein(zB Druchfall) aber auch rein psychisch (zB fortwährende Misshandlung) oder eine Kombinations von beiden.Wie lautet die Definition für körperliche Misshandlung nach Schneider/Lindenberger?Körperliche Misshandlungen sind Schläge oder andere gewaltsame handlungen (Stöße, Schütteln, Verbrennungen, Stiche, usw.), die beim Kind zu Verletzungen führen können.Nenne die drei Erklärungsmodelle der Kindesmisshandlung.- Weitergabe der Gewalt über die Generation hinweg Hier werden elterliche Persönlichkeitsprobleme für das Auftreten von Kindesmisshandlungen verantwortlich gemacht. Oft als Resultat selbsterfahrener Misshandlung im Kindesalter. - Soziologische Erklärungsansätze Bedingungen für Gewalt nach diesem Erklärungsmodell: - gesellschaftliche Billigung von Gewalt in Erziehung - alltägliche Gewalt als Lebensbelastung, die die Familien überfordern und - ein Mangel an sozialen Unterstützungssystemen, die Familien in Krisenzeiten entlasten könnten. - Sozial - situationales Erklärungsmodell Kindesmisshandlung als Endpunkte eskalierender Konfliktsituationen. Eltern verprügeln aus Ärger und Ohnamcht, weil die pädagogischen Maßnahmen fehlgeschlagen sind. - Verhaltensprobleme als Auslöser, wobei kein eindeutig bestimmbarer Faktor, weil die Gewaltanwendung imm mit problematischen Persönlichkeitsmerkmalen eines Elternteils und wenig opitmalem Betreuungsverhalten verknüpft ist.Nenne Auswirkungen von körperlicher Gewalt.Tod (ca. 100/Jahr in Deutschland) erhöhte Aggressionsbereitschaft Alkohol- und Drogenmissbrauch erhöhte Suizidneigung(PPP) Welche Maßnahmen können im Fall körperlicher Gewalt gesetzt werden?Materielle Probleme: Kinder innerhalb der ersten zwei Jahre in andere Verhältnisse bringen. Kooperation zwischen Eltern und Behörde. Emotionale Probleme Stützende Interventionen wie: Psychopädagogische bzw. sozialpädagogische Familienhilfe, ambulatne Psychotherapie, Erziehungshilfe, Selbsthilfegruppen für vernachlässigende ElternSind sie als Lehrkraft verpflichtet einen Fall körperlicher Gewalt zu melden?In Österreich besteht eine Meldepflicht. In Deutschland nicht.Evaluierungen nach sind Interventionen wann erfolgreich?- Wenn mehr als 12 Kontakte mit den Familien une eine Mindestdauer an Betreuung von 6 Monaten vorgesehen ist, - ein ressourcenorientierter Ansatz mit Komponenten der sozialen Unterstützung verwirklicht wird und - die betroffenen Familien sich aktiv beteiligen.Wie lautet die Definition sexuellem Missbrauchs nach Schneider/Lindenberger?Unter sexuellem Missbrauch wird jede Einbeziehung eines Kindes in eine sexuelle Handlung verstanden, für die es entwicklungsmäßig noch nicht reif ist, die es daher nicht überschauen kann und zu der es keine freiwillige Zustimmung geben kann und/oder die die sozialen und legalen Tabus der Gesellschaft verletzt.Nach Fergusson & Mullen (1999) werden drei Schweregrade unterschieden. Beschreibe diese.- Verkehr als sexueller Missbrauch mit genitaler, oraler oder analer penetration oder Manipuation (schwerer sexueller Missbrauch) - Sexueller Missbrauch mit Körperkontakt, aber ohne Geschlechtsverkehr (sexuelle Berührungen) - sexueller Missbrauch ohne Körperkontakt wie zB die Konfrontation mit einem Exhibitionisten oder Mastubation in Anwesenheit eines Kindes (exhibitionistische Erlebnisse)Welche Erklärungssätze für sexuellen Missbrauch gibt es?1) Das überwiegend Männer Täter sind wird folgenden Faktoren zugeschrieben: - unterschiede in der Art der sexuellen Begierde zwischen den Geschlechtern - Unterschiede in der genetisch mitgebrachten Schutzhaltung gegenüber Kindern - höhere physische Aggressivität bei Männern - patriachalische Gesellschaftsstruktur und damit einhergehende männliche Verfügungsgewalt über Frauen und Kinder - die geschlechtsspezifische Sozialisaiton von Männern und Frauen - mangelnde Beteiligung der Männer an der Kinderpflege - steigende Scheidungsraten - Emanzipation der Frau 2) Frühere Opfer als Täter Reinszenierung eiegener sexueller Gewalterfahrung in der Beziehung zu Kinder. Nach Metanalyse von Furgasson & Mullen waren ca. 30 % selbst Opfer.Nenne Möglichkeiten der Diagnose.- Spielverhalten mit anatomisch richtigen Puppen (unzuverlässig) - Kinderzeichnungen (unzuverlässig) - spontane Berichte der Kinder selbst (starkes Indiz)Nenne Auswirkungen sexuellen Missbrauchs.altersabhängige Verhaltnssymptome: - Vorschulkinder (0-6 J.) zeigen Ängste, Alpträume, Regressionsen, internalisierendes und sexualisiertes Verhalten - Schulalter (7-12 J.) Ängste, Alpträume, Schulprobleme, unreifes hyperaktive und/oder aggressives Verhalten - Jugendalter (13-18 J.) Depressionen, sozailer Rückzug, Suizidneigung, Somatisierungen, Weglaufen, Alkohol- Drogenmissbrauch (Andrews, 2002)Was gilt es bezüglich der Symptombelastung zu beachten?Nur ein Teil der Kinder (ca. 20-30 %) zeigen zum Zeitpunkt der Untersuchung Symptome die mit großer Wahrscheinlichkeit mit Missbrauch in Verbindung stehen. Ein großer Teil der Kinder (ca. 20-50 %) bleibt völlig symptomfrei. Erklärung dafür: - Instrumente nicht sensibel genug - Psychische Belastung entwickelt sich erst mit zunehmender kognitiver Reife - nicht jeder sexuelle Missbrauch fürt zu andauerndern BelastungenNenne Interventionsmaßnahmen im Fall sexuellen Missbrauchs.Beratungs- und Betreuungsangebote diverser Einrichtungen Hotlines für Kinder und Jugendliche Jugendämter Opferorientierte Prävention (schulische Curricula) Täterorientierte Prävention (Effekte fallen wohl kaum stark aus)Was kann als Ziel opferorientiert Präventation angesehen werden?Kinder sollen lernen, sich selbst besser wahrzunehmen und normalen Körperkontakt von sexuellem, der sich für sie fremd anfühlt, zu unterscheiden. Weiters sollen sie lernen, sich anderen vertrauten Erwachsenen zurate zu ziehen. (Kritik: Prävention an falscher Stelle --> Opfer und nicht potentiellen Täter)Misshandlung, Vernachlässigung und Missbrauch sind allgegenwärtige Phänomene der Menschheitsgeschichte. Rein zahlenmäßig stellt welches das häufigste Problem dar?Die Vernachlässigung von Kindern.Alle drei können zu Langzeitfolgen führen. So können sich daraus psychische Erkrankungen und Suizidversuche ergeben, aber auch körperliche Erkrankungen und soziale Probleme. Gibt es unter den drei Formen der Missachtung von Kindesrechten eine schädlichere?Das die eine Form schädlicher als die andere Form ist, kann nach heutigem Wissensstand nicht belegt werden.Womit beschäftigt sich die entwicklungspsychologische Medienforschung?Mit differenziellen Unterschieden der Mediennutzung, -wirkung und -kompetenz über die Lebensspanne.Nenne eine Auswahl an Medienkompetenzen.Die mediale Zeichenkompetenz, welches uA das Verständnis medialer Zeichensysteme betrifft, zählt zu den wichtigsten zu erwerbenen Teilfähigkeiten von Medienkompetenz Beginnt im Vorschulalter und mündet im Jugend- und Erwachsenenalter in einem vertieften Verständnis von medialen Botschaften sowie kritischer Auseinanersetzung dieser.Skizzieren sie kurz zwei wesentliche Schritte der Ontogenese (Entwicklungsgeschichte) der medialen Zeichenkompetenz.- Erkennen der doppelten Nautr von Bildern Verständnis, dass ein Medium für etwas anderes als es selbst steht, dh. etwas anderes reprsentieren kann. (Säuglinge können Personen auf Bildern wiedererkennen. Die Zeichenfunktion muss deshalb aber noch nicht erkannt werden.) Erkenntnis nach DeLoache (2002) ab ca. 1 1/2 Jahren. Diese Kompetenz entwickelt sich demnach über die ersten Jahre hinweg. - weitere bildbezogene Fähigkeiten Erkennen, dass Bilder einen Sachverhalt auch falsch repräsentieren können. Erkenne, dass nicht alle Merkmale einer Repräsentation den Merkmalen des Referenten entprechen müssen. Fähigkeit zur Merkmalsdifferenzierung - Straße die durch eine rote Linie markiert ist, heißt nicht, dass Straße tatsächlich rot ist. Im Jugendalter werden metarepräsentationale Fähigkeiten erworben (Prinzipien der Auswahl, Konstruktion/Produktion und Nutzung von geeigenten Repräsentationen) und kritische Analyse.Wird die doppelte Natur von Filmen aufgrund wirklichkeitsähnlicheren Darstellungsform später erkannt?Nein, sie wird mindestens so früh erkannt wie von Bildern.Wie verhält sich Imitationslernen im Verhältnis realem Erlebnis und fimlischem Erlebnis?Ab dem 2. Lebensjahr vermögen Kinder aufgrund filmisch wahrgenommener Hanldungen diese zu imitieren, dennoch lernen sie besser wenn die zu imitierende Hanldung real gesehen wird. (sog. Videodefizit) Erklärung: - fehlene Interaktionsmöglichkeit (Keine Interaktion mit Person im Film) - geringere mentale "repräsentationale Flexibilität" von Kindern (Die Gedächtnisleistung in der frühen Kindheit hängt noch stärker von der perzeptuellen Korrespondenz zwischen gezeigter und nachgeahmter Situation ab.)Ab wann verstehen Kinder die Fiktionalität von Film?Dieses Verständnis entwickelt sich ab dem Vorschulalter. Dies erfodert ein Verständnis, ob die in einem Film dargestellten Ereignisse in der Welt außerhalb des Films ebenso wahr, dh. faktisch sind oder nur für das Fernsehen/Kino so inszeniert wurden.Gibt es einen Unterschied im Verständnis fiktionaler und nicht-fiktionaler Inhalte?Ja. Das Verständnis nicht-fiktionaler Inhalte entwickelt sich noch später . zB das Wissen darüber, dass eine Fernsehnachricht auch nur eine Inszenierung von Journalisten darstellt. Noch 12-Jährige haben damit ihre Probleme.Wie sind die Zusammenhänge zwischen medialer Zeichenkompetenz und anderen bildungsrelevanten Kompetenzen?Den Ergebnissen einer Längsschnittstudie mit 4-jährigen Kindern belegt, dass mediale zeichenkompetenz einen bedeutenden Effekt als Intelligenz auf phonologische Bewusstheit (= Vorläuferfähigkeit für den Lese- und Rechtschreiberwerb) und mathematische Kompetenz später im Vorschulalter hat.Womit setzt sich die Medienwirkungsforschung auseinander?Sie untersucht kognitive und emotionale Auswirkungen der Mediennutzung sowei etwaige Konsequenzen für Verhaltensweisen.Zu welchen Erkenntnissen kam man schon 1933 in der zwölfbändigen Payne-Fund-Untersuchung?Dass ein und derselbe Medieninhalt bei Kindern in Abhängigkeit von Alter, Wahrnehmung, Vorerfahrung, etc. unterschiedlich wirken konnte.Worin unterscheiden sich unterschiedlichen Ansätze des aktiven und passiven Verstehensprozess in der Filmrezeption?Die Modelle des passiven Sehverhaltens nehmen an, dass eine hohe Komplexitätsausprägung von Filmen zu einer passiven Aufmerksamkeit des Kindes führt. (hohe Schnittfrequenz, Spezialeffekte, usw. ziehen Aufmerksamkeit an) Modelle des aktiven Verstehens gehen davon aus, dass bereits Kinder ihre Aufmerksamkeit selbst steuern können. (Immer dann, wenn das Kind Informationen für das Verständnis des Filmes bekommt, erhöht es seine Aufmerksamkeit)Wie ist die gegenwärtige Befundlage bezüglich aktiven und passiven Verstehensprozessen?Tendenz zu aktiven Modell.Welches Ziel verfolgen Bildungsprogramme im Fernsehen und welcher Klassiker ist zu nennen?Das Fördern schulischer und sozialer Fähigkeiten soll durch gut gestaltetes Fernsehen bewerkstelligt werden. Ein Klassiker des Bildungsprogramms für Kindergarten- und Vorschulkinder ist die amerikanische Produktion der "Sesame Street". Nach aktuellen Erkenntnissen wirken sich diese Programme eher positiv auf die schulischen Leistungen aus.Kann nach Schneider/Lindenberger die Aussage getroffen werden, dass Gewalt in Medien das Aggressionspotential in realis verstärkt?Die Auswirkungen von Gewalt in Film und Fernsehen werden schon länger beobachtet und analysiert. Hier liegen Längsschnittstudien/Metastudien vor. So zeigte sich ein Zusammenhang von gewalthaltigen Filmmaterial das mit 8 Jahren konsumiert wurde als 19-Jährige (Eron et al., 1972). Ein ähnliches Ergebnis zeigt eine spätere Studie (Huesmann et al., 2003). Paik und Comstock (1994) sind auf eine mittlere Effektstärke von .31 gekommen; Grundlage waren 217 einschlägige Studien. Aussagen über die Effektstärke bezüglich gewalthaltiger Video/Computerspiele sind noch nicht wirklich ausgereift. Wenige Studien gibt es bisher, welche wiederum in ihrer Stärke zu unterschiedlichen Aussagen kommen. Die umfangreichste Metaanalyse (431 Studien; vgl. Bushmann & Huesmann, 2006) zeigt beispielsweise mit .19 eine niedrige mittlere Effektstärke.Welche Faktoren spielen für kurzfristige wie längerfristige aggressive Tendenzen bei Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Rolle?- spezifischer Medieninhalt - biologische Prädispositionen - sozioökonimische Status - familiäres Umfeld - Sozialisationsfaktoren - aktuelle situative BedingungenNenne positive Folgen der Mediennutzung.Positiv - für Sprach, Lese- und Rechtschreiberwerb - für Erwerb mathematischer Kompetenzen bei Computerspielen - Erwerb räumlicher Kognitionen - Simulation von Denk- und Problemlöseprozessen - fördrt Kreativität Negativ - alles über dem Maß - uU verstärken des AggressionspotentialsWas ist Maßgebend für die positive Wirkung?Es kommt darauf an, in welchem Zeitfenster Kinder mit Medien in welchem Ausmaß in Kontakt kommen.Wofür steht die Abkürzung PISA?Pgrogramme of International Student AssessmentWas wird in PISA ermittelt?Die Lesekompetenzen, Mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen 15-Jähriger SchülerInnen.Wie wird Schulleistung nach Schneider/Lindenberger definiert?Schulleistungen umfassen das deklarative und prozeduale Wissen in verschiedenen schulischen Fächern, dessen Erwerb zu eineem erheblichen Teil an Lerngelegenheiten im jeweiligen Fachunterricht gebunden ist.Wie verläuft die Entwicklungslinie schulischer Kompetenzen im Laufe der Schulzeit?Nich linear, vielmehr sind die Anstiege in den ersten Schuljahren sehr groß und nähern sich gegen Ende der Schulzeit eine Nulllinie. (Je höher die Schulstufe desto geringer der Leistungszuwachs.)Wie wird der Begriff der Kompetenzen nach Schneider/Lindenberger definiert?Kompetenzen sind beim Schüler verfügbare oder erlernbare kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind, um bestimmte domänenspezifische Probleme zu lösen.Wie lauten die Schlüsselkompetenzbereiche (Domänen)?Verkehrssprache, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften.Was besagt die wegweisende Hatti-Studie (2009)?Hattie hat 50.000 Studien (Thema Schulleistungen) gesichtet und die Kernbefunde herausgearbeitet. Das Ergebnis ist eine Schätzung der Bedeutsamkeit unterschiedlicher Varianzquellen die in einer Tabelle aufgeführt werden. Für erfolgreiches schulisches Lernen ist demnach zu 50 % der Schüler/die Schülerin 5-10 % die Familie 5-10 % die Peers 5-10 % die Schule 30 % die Lehrkraft maßgebend.