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Prüfung Ökobilanzierung, Rohstoffmärkte und Zertifizierung (14.April 2022)
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Terms in this set (102)
Sie möchten ein neues Holzprodukt auf den Markt bringen. Suchen Sie sich ein Holzprodukt und ein passendes Sinus-Milieu als Zielgruppe aus. Begründen Sie, warum Ihr Holzprodukt gerade das von Ihnen ausgewählte Sinus-Milieu anspricht.
- Sinus-Milieu: Sozialökologisches Milieu
- Produkt: Holzhaus aus einheimischer Lärche
- Gründe für das Produkt:
-> einheimisches Holz stärkt einheimische Wirtschaft und verkürzt Transportwege -->Globalisierungskritisch
-> Holzhaus ist energiesparend und die Lärchenholzfassade muss nicht zur Haltbarkeit chemisch behandelt werden --> ökologisches Gewissen
-> Holzhaus steht auch für Naturverbundenheit
Beschreiben Sie kurz die Rolle und Funktion des Wissenschaftlers im Filmbeitrag "Kahlschlag im FSC-Wald".
- Der Wissenschaftler als Waldexperte (Professor für Waldökologie an der Universität Münster) kritisiert den FSC stark = „Ankläger"
- Filmaufnahme während Vorlesung über „Waldwirtschaft und Kahlschlag".
- Anhand von Bilder/Film von der abgeholzten Fläche, die unter dem FSC steht, urteilt er: Zerstörung von Ökosystem-> Boden, Ausgasung CO2, Eingriff Wasserhaushalt-> definitiv nicht nachhaltig
- Der Professor kann nicht nachvollziehen, wie das Zertifikat bei der nicht nachhaltigen Waldwirtschaft vergeben werden konnte, keine nachhaltige Waldwirtschaft, erkennen seine Studenten im 1. Semester
- Kritisiert außerdem die Struktur des FSC (Bezahlung durch Auftraggeber, keine Objektivität)
Welche Vor- und Nachteile hat eine Zertifizierung für Waldbesitzer und Unternehmen?
Vorteile:
- wichtigstes Instrument zur Vermarktung -> Zertifizierungslabel kann die Kaufentscheidung des Verbrauchers positiv beeinflussen
- Verbesserung der weltweiten Waldbewirtschaftung; Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung
- Image der Forstwirtschaft kann durch Zertifizierung verbessert werden
- Wichtigstes Instrument zur Vermarktung
Nachteile:
- Kosten für Zertifizierung
- hoher Aufwand (vor allem für Unternehmen, deren Bewirtschaftung noch nicht den Standards der Zertifizierung entsprechen)
Erläutern Sie den Einfluss von Waldzertifizierungen wie FSC und PEFC auf das Kaufverhalten von Verbrauchern. Gehen Sie dabei auf die Faktoren ein, die die Wirksamkeit von Waldzertifizierungszeichen beeinflussen:
- Zertifizierungssiegel können die Kaufentscheidung der Verbraucher positiv beeinflussen
- die wichtigsten Kriterien bei einem Kauf sind der Preis und Qualität: die Mehrheit ist noch nicht bereit, für ein Zertifizierungssiegel mehr zu bezahlen, jedoch ist für die richtige Anspruchsgruppe das Siegel eine gute Möglichkeit, Sicherheit beim Holzkauf zu bekommen
- Wahrnehmung der Zeichen: erste Voraussetzung dafür, dass die Kaufentscheidung durch die Siegel beeinflusst werden kann
- Verständnis der Zeichen: Zeichen sollten verstanden werden; leider oft nicht der Fall; auch im Kundengespräch ist Personal oft nicht genug geschult, um über die Siegel Auskunft geben zu können
- Bekanntheit der Zeichen: es gibt immer noch sehr viele unbekannte Siegel -> damit wird sich nicht auseinandergesetzt (z.B. FSC ist bekannter als PEFC -> PEFC wird nicht so sehr beachtet)
- Vertrauen in die Zeichen: hat ein Verbraucher größeres Vertrauen in ein Siegel, würde er dieses jedem anderen vorziehen
Die globale Waldfläche liegt bei knapp unter 4 Mrd. ha. Die Veränderung im Anteil Naturwald und Plantagenwald zwischen 1990 und 2015 folgt einem Trend. Bezeichnen Sie diesen Trend.
- KUP werden immer häufiger: 1990 noch 5,4 Mio. m3 -> 2016 schon 23 Mio. m3 Holz
- das KUP-Holz wird energetisch genutzt und ist daher gefragter auf dem Markt (vermehrte Energiegewinnung durch Holzprodukte), also ist der Trend für Plantagenwälder steigend
- beim Naturwald ist der Trend absteigend
- Waldfläche gesamt sinkt
- Waldfläche China steigt
- 33% Urwälder, 60% genutzte Wälder, 7% Plantagen
- Fläche Urwälder sinkt
Ordnen Sie die Länder gemäß der Größe der Waldflächen:
- Brasilien
- Russische Föderation
- USA
- Deutschland
Russland > Brasilien > USA > Deutschland
Bei welcher statistischen Kennzahl zu Wald- und Holzwirtschaft stimmen die Angaben zu den globalen und den deutschen Verhältnissen weitgehend überein?
Kennzahl: Waldfläche
Wert der Kennzahl (etwa): 30% (≈ 33%)
Beim Verarbeiten von Rundholz (ohne Rinde) zum Handelssortiment Schnittholz (gehobelt, getrocknet) entstehen Bearbeitungsverluste.
1. Wie hoch sind diese durchschnittlich?
2. Wo sind die Verluste im Mittel höher: Nadel- oder Laubschnittholz?
3. Welche Verlustform lässt sich nicht stofflich nutzen?
1. Verluste durchschnittlich 20%
2. Nadelholz geringere Sägeverluste, da geringere Dichte -> dünnere Sägeblätter
3. Schwinden bei der Holztrocknung
Der stofflich genutzte Anteil des jährlichen Gesamtholzaufkommens in Deutschland wird in drei Industrien verarbeitet, von denen wiederum zwei wichtige Brauchender holzverarbeitenden Industrien beliefert werden. Bezeichnen Sie die Branchen im Diagramm.
Siehe Graphik
Begründen Sie in Stichworten, warum Scheitholz als Energieholzsortiment überwiegend regional, Pellets dagegen auch international gehandelt werden.
- beim Transport von Scheitholz würde sehr viel Luft mittransportiert werden -> ineffizient
- Lagerung von Scheitholz hat hohen Platzbedarf
- Pellets haben höhere Dichte -> höheren Brennwert -> mehr Energie
- 1 Fm Scheitholz sind je nach Aufarbeitungsgrad und Baumart unterschiedliche SRm und Rm -> keine einheitliche Abrechnung möglich
- Holzpellets haben gute Analogtechnologie -> bessere Feinstaubwerte
Rechtliche Regelungen können für die Entwicklung eines Teilmarktes stark beeinflussen. Nennen Sie für die folgenden Teilmärkte beispielhaft je eine Regelung.
Wärme: Gebäudeenergiegesetz (GEG) -> Bundesförderung für effiziente Gebäude
Strom: Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung, Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Kraftstoffe: Energiesteuergesetz, Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung, Bundesimissionsschutzgesetz
Stoffströme NaWaRo: Die Stoffströme können über die Wertschöpfungsketten von Produkten abgebildet werden. Nennen Sie für zwei Teilmärkte der stofflichen sowie für zwei Teilmärkte der energetischen Nutzung eine mögliche Wertschöpfungskette. (LaWi. Rohstoff -> Zwischenprodukt -> Endprodukt/Teilmarkt)
Stofflich:
1) Mais -> Stärke -> Papier
2) Raps -> Pflanzenöl -> Kosmetika
Energetisch:
1) Mais/Zuckerrübe -> Stärke/Zucker -> Bioethanol (Kraftstoff)
2) Raps -> Pflanzenöl -> Biodiesel
Was ist eine SWOT-Analyse?
Beurteilen anhand der SWOT-Analyse einen NaWaRo-Teilmarkt Ihrer Wahl in Deutschland.
SWOT = Methode zur (strategischen) Situationsanalyse eines Unternehmens/des Marktes
Bsp.: Holz -> Verstromung von biogenen Festbrennstoffen
-> Stärken: etablierte Technologie, Bereitstellung grundlastfähiger Stromenergie
-> Schwächen: Konkurrenz zur stofflichen Nutzung, hohe Holzpreise aufgrund Nutzungskonkurrenz, in DE ist die Grenze der nachhaltigen Bewirtschaftung fast erreicht, hohe Logistikkosten
-> Chancen: Biomasse-Importe, stockender Ausbau Windkraft, Photovoltaik -> Biomassenutzung als Chance zur Zielerreichung der Bundesregierung
-> Risiken: Importe evtl. nicht mehr nachhaltig, steigende Holzpreise, sinkende gesellschaftliche Akzeptanz einer steigenden energetischen Holznutzung
Umweltprodukt-Deklarationen (EPD) basieren auf Angaben von Umweltleistungen für Produkte.
Welcher Typ von Umweltdeklaration muss für EPDs vorgelegt werden?
Was zeichnet diesen Typ von Umweltdeklaration aus?
Typ III
-> Darstellung von Umweltwirkungen ohne Bewertung, basierend auf LCA, Drittidentifizierung notwendig
In welchen Kompartimenten wird in Waldsystemen Kohlenstoff gespeichert?
oberirdisch, unterirdisch, Mineralboden, Verjüngung, Totholz
Welches dieser Kompartimente bildet den größten C-Speicher?
Der oberirdische Teil
Sie sollen eine vergleichbare Ökobilanz für ein flächengleiches Normfenster aus Fichtenholz und Kunststoff (PVC) erstellen. Die Hersteller liefern Ihnen alle relevanten Angaben, die für die Erstellung der Fenster bis zum Werktor anfallen. Welche weiteren Angaben müssen Sie erfassen bzw. einbeziehen, um die Umweltwirkung über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren zu bewerten?
- Erzeugung Biomasse (Bestandesbegründung, Pflege)
- war mit der Holzbereitstellung Vorratsabbau verbunden? -> Zuwachs muss gewährleistet sein
- Transport
- Vorleistungen
- Entsorgung des PVC-Fensters nach der Nutzungsdauer von 30Jahren
Nennen und begründen Sie mindestens fünf Merkmale, durch die sich das System Forst-Holz von anderen Materialsystemen in Bezug auf die Umweltleistungen unterscheidet.
1) Das Ökosystem: die Produktionsstätte Wald
2) Die Photosynthese: aus CO2 und H2O wird Holz
3) Die Nutzung: der Baum wird Rohstoff
4) Die Produkte: Qualität für Mensch und Umwelt
5) Die Integration: aus Reststoffen werden Produkte
6) Die Umweltentlastung: CO2- und Energieeinsparung
7) Die Substitution: Ersatz fossiler und anderer nicht nachwachsender Rohstoffe und Energieträger
8) Der Stoffkreislauf: vom Gebrauchtprodukt zum Sekundärrohstoff
9) Der finale Energiegewinn: CO2-neutrale Energie nach der stofflichen Nutzung
10) Der biologische Abbau: zurück in die Natur als CO2 und H2O
Beschreiben Sie kurz, wie eine Ökobilanz definiert ist.
Produktvergleich von Waren und Dienstleistungen, wobei der gesamte Lebenszyklus und die Umweltwirkungen betrachtet und analysiert werden
Nennen und erläutern Sie die Vorgehensweise der Ökobilanz nach den ISO-Normen 14040/14044 gemäß der 4 Phasen in Stichpunkten.
1. Zieldefinition/Untersuchungsrahmen: System, Bilanzgrenzen, Verketten, Hintergrundprozesse, funktionelle Einheit, Umgang mit Koppelprodukten, Nutzen
2. Sachbilanz: Datenerhebung, Input- und Output-Flüsse von Prozessmodulen, Datenvalidierung, Bezug auf Prozessmodul/funktionelle Einheit
3. Wirkungsabschätzung: obligatorisch -> Auswahl der Kategorien, Zuordnung der Sachbilanzergebnisse, Berechnung der Wirkungsindikatorwerte (z.B. GWP); optional -> Berechnung der Wirkungsindikatorwerte im Verhältnis zu Referenzwerten, Gewichtung der Wirkungskategorien
4. Auswertung: Interpretation, Identifizierung der signifikanten Parameter auf Grundlage der Ergebnisse der Sachbilanz und Wirkungsabschätzung, Beurteilung der Schlussfolgerungen
Welche Wirkungskategorien würden Sie für eine Ökobilanz für "Energie aus Biomasse" auf jeden Fall auswählen? Begründen Sie kurz.
Resource use: Holz als benötigten Rohstoff
Land use: Land, um Ressource auf- und abzubauen
Climate change: kann durch Holzan- und -abbau stark beeinflusst werden
Smog: weil bei Verbrennung CO2 abgegeben wird
Human health: beeinflusst durch climate change und Smog
Natural resources: werden verbrannt zur Energieerzeugung
Natural environment: Holz wird aus Wald entfernt, Anbauflächen müssen geschaffen werden
Wählen Sie ein Beispiel "NaWaRo-Produkt". Erstellen Sie dazu einen (kurzen) Lebenszyklus und nennen Sie für jedes Modul/Prozess die wichtigsten Input- und Output-Flüsse.
Siehe Graphik:
A -> T1 -> B -> T2 -> C
Skizzieren Sie den modularen Aufbau des Lebensweges der Produktion von
1. Bioethanol aus Roggen
2. BtL aus Hackschnitzeln.
1. Stärkepflanze: Roggenkörner -> durch Enzyme findet Verzuckerung statt -> Zucker -> Fermentation durch Hefen, Bakterien mit Freisetzung von CO2 -> Bioethanol 8-15%ig -> Destillation mit Rückständen z.B. Lignin, Schlempe -> Bioethanol >99% -> Mobilität
2. Lignocellulosen: Hackschnitzel -> Synthesegas-Produktion -> Verflüssigung -> BtL (Methanol) -> Mobilität
Beschreiben Sie, welche Stoff- und Energieströme für die Sachbilanz der Module Bioethanol- bzw. BtL-Produktion eine bedeutende Rolle spielen.
Siehe Graphik
Welche Zielsetzung könnte der Anlass für die Erstellung von Ökobilanzen zu Biokraftstoff sein?
Das Minimieren von negativen Umweltwirkungen
Warum sind im westlichen Russland mehr Waldflächen zertifiziert als im Osten?
- Fast der gesamte Waldbestand in Russland ist in Staatsbesitz -> seit Anfang des 21.Jhd. wurde die staatliche Überwachung gelockert -> vor allem im Osten und entlang der russisch-chinesischen Grenze viele illegale Rodungen (China braucht das Holz aus Sibirien) + viele korrupte Gesetzeshüter in Russland
- Oft fehlt es an finanziellen Mitteln, um Kontrollen im Wald durchzuführen, dementsprechend auch kein Geld für Zertifizierungen
Welche Elemente enthält die Definition von Zertifizierung in der ISO?
Zertifizierung = Prozedur, durch die eine dritte Partei eine schriftliche Versicherung abgibt, dass ein Produkt, ein Prozess oder ein Dienst den Anforderungen entspricht, die in einem Referenzwerk angegeben sind.
-> dynamischer Prozess
Welche Rolle spielt die Tropenwaldvernichtung im Rahmen der Zertifizierungsdiskussion?
- Tropenwaldzerstörung (> 15 Mio. ha pro Jahr)
- Ende der 80er: Boykott und Forderung von Kennzeichnung für Tropenholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern
- Anfang der 90er: (staatlich unterstützte) Zertifizierungs-Initiativen für Holz aus tropischen Ländern
-> Tropenwald-Vernichtung hat die Zertifizierung erst ins Rollen gebracht
Beschreiben sie stichpunktartig die wichtigsten Stationen der Einführung der Zertifizierung in Deutschland.
- Ende der 80er: Forderung von Kennzeichnung von Tropenholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern
- Anfang der 90er: (staatlich unterstützte) Zertifizierungs-Initiativen für Holz aus tropischen Ländern
Drei Hauptursachen der Thematisierung einer Zertifizierung
- Einbindung der Bundesregierung in den Helsinki-Prozess, Präsenz bei der Diskussion um die Zertifizierung in den Tropenländern und Beteiligung an den Konferenzen des IPF
- Forderungen der Umweltverbände nach einer veränderten Waldbewirtschaftung in Deutschland und Druck auf die Zeitschriftenverleger, die Papierindustrie und Holzhandelshäuser
- Zertifizierungs-Initiativen in Skandinavien und in Kanada
Welche tiefen Überzeugungen (Deep Core Beliefs) finden Sie bei FSC und PEFC?
- FSC:
o Wald ist in Gefahr
o Sorge um den Wald
o Ökologie vor Ökonomie
o Allmende
o Diskurs
- PEFC:
o Wald ist intakt
o Holznutzung
o Ökologie durch Ökonomie
o Eigentum
o Objekt
Zertifizierung wurde mit dem Ablasshandel verglichen. Ist dieser Vergleich zutreffend? Bitte führen Sie kurz aus.
- Für Umweltzertifikate im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) ist dieser Vergleich durchaus zutreffend
- Um die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen, dürfen Industrieländer und Unternehmen einen Teil ihrer inländischen Treibhausgas-Emissionen durch den Kauf von Zertifikaten ausländischer Klimaschutzprojekte in Schwellen- oder Entwicklungsländern kompensieren
- Trotz der verkauften Zertifikate aus den Entwicklungsländern gibt es dort oft keine Schadstoffminderung
Dies ähnelt einem Ablasshandel, bei dem sich ein Industrieland oder Unternehmen ein grünes Image ohne tatsächliche Schadstoffsenkung erkaufen kann
Was versteht man unter dem Drei-Kammer-System von FSC?
Alle Entscheidungsgremien haben Dreikammerstruktur:
- Umweltkammer: Umweltverbände, Umweltfachleute
- Sozialkammer: u.a. Gewerkschaften
- Wirtschaftskammer: Waldbesitzer, Forstindustrie
- Mitglieder müssen sich bei der Aufnahme für eine dieser Kammern entscheiden und ihren Antrag entsprechend begründen
- Jede Kammer hat bei Entscheidungen die gleiche Stimmenzahl
- Dies soll sicherstellen, dass ökologische, soziale und ökonomische Interessen stets gleichermaßen berücksichtigt werden
- Kritik Forstakteure: aufgrund der hohen Heterogenität innerhalb der Wirtschaftskammer sowie der Stimmgewichtung könnten die in der Wirtschaftskammer vertretenen Waldeigentümer überstimmt werden. In der Wirtschaftskammer sind auch die (ggf. auf FSC-spezialisierten) Zertifizierer mit vierfacher Gewichtung gegenüber dem privaten Waldbesitz vertreten.
- Kleine und mittlere Forstbetriebe fürchten Bevormundung durch außerbetriebliche Interessen und Einschränkungen im Eigentumsrecht
Was versteht man unter Prinzipien, Kriterien und Indikatoren?
- Prinzip = Grundregel mit unverzichtbarer Bedeutung für - im Falle des FSC - nachhaltige Bewirtschaftung
- Kriterium = Mittel, um zu beurteilen, ob ein Prinzip (der nachhaltigen Bewirtschaftung) erfüllt worden ist oder nicht.
- Indikator = Messung, ob ein Kriterium erfüllt ist
Nennen Sie fünf Grundsätze des FSC in Deutschland. Können diese Grundsätze auf ein Tropenland übertragen werden?
In Deutschland gelten folgende Grundsätze:
- Umweltschonende Nutzung
- Kahlschläge sind grundsätzlich zu unterlassen
- Biozide werden nicht eingesetzt
- Totholz verbleibt im Wald
- Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen
- Personal wird möglichst ganzjährig beschäftigt
- Regelmäßige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
- Sorgfaltspflicht bei der Auswahl von Dienstleistern
- Waldnutzungsrechte werden anerkannt
- Effiziente Bewirtschaftung
- Erzeugung hoher Holzqualitäten
- Regelmäßige Durchführung einer Forstinventur
- Produktion marktgerechter, möglichst starker Hölzer
- Dauerhafte Marktversorgung
Warum ist PEFC in Deutschland deutlich erfolgreicher?
- Gegründet von Vertretern der Forst- und Holzwirtschaft und Waldbesitzer
- Es ist vor allem das Zertifikat, das von den Waldbesitzerverbänden unterstützt wird
die 2/3 der nichtstaatlichen Waldfläche Deutschlands abdecken.
- FSC wird in erster Linie von den Umwelt- und Naturschutzorganisationen getragen
Was versteht man unter regionaler Zertifizierung? Welche Vor- und Nachteile sehen Sie darin?
Es wurden regionale Arbeitsgruppen geschaffen, die regionale Waldberichte erstellen. In den Waldberichten wird das Niveau der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ermittelt, und es werden Ziele für nachhaltige Entwicklung der Forstwirtschaft formuliert.
Die PEFC vergibt dann das Zertifikat und Waldbesitzer in diesem Gebiet können sich dann zertifizieren lassen.
Vorteil: geringere Kosten einer regionalen Zertifizierung, die vielen kleinen Forstbetrieben eine Zertifizierung erst ermöglichen
Nachteile:
- Vorab-Kontrollen werden nicht durchgeführt, sondern lediglich spätere Stichproben veranlasst
- Die Standards sind angeblich nicht"performance-based", sodass den Forstbetrieben ein relativ weiter Interpretationsspielraum bei der Umsetzung der Standards gelassen wird
Nennen Sie fünf PEFC-Standards.
- Kahlschläge sind grundsätzlich zu unterlassen
- Statt Monokulturen werden Mischbestände aus standortgerechten Baumarten gefördert
- Pflanzenschutzmittel sind nur das wirklich letzte Mittel zur Rettung des Bestandes
- Forstmaschinen müssen ausgewiesene Gassen nutzen, um Bodenverdichtung so
gering wie möglich zu halten
- Maschinen dürfen im Wald nur mit Bioölen betrieben werden
- Auch Dienstleister müssen über ein anerkanntes Zertifikat verfügen
- Totholz muss erhalten werden: zur Steigerung der Artenvielfalt und als Lebensraum
- Wildbestände sind zur Sicherung der Waldverjüngung anzupassen
- Düngung darf nicht zur Ertragssteigerung eingesetzt werden
- Der Wald muss frei von gentechnisch veränderten Organismen bleiben
Der Verleger des Allgäuer Tagblattes möchte sich über Zertifizierung informieren und von Ihnen beraten werden. Er hat folgende Fragen:
1. Welche Zertifizierungssysteme gibt es in Deutschland?
2. Wo liegen die großen Unterschiede zwischen
den Zertifizierungssystemen?
1. FSC und PEFC
2. siehe Graphik
Was ist die Chain of Custody?
- Chain of Custody bedeutet Produktkette, also alle Produktionsschritte vom Rohstoff zum fertigen Produkt
- Bei der Zertifizierung bedeutet das, dass die Quellen der Rohstoffe und der Materialfluss vom Einkauf der Rohprodukte bis zum Verkauf der Endprodukte lückenlos dokumentiert und überwacht werden
Beschreiben Sie die Rolle und Funktion des lokalen Spezialisten.
- Mann, ehemaliger Arbeiter von Papierhersteller Firma (trägt Ökosiegel, verarbeitet Bäume von Kahlschlagfläche), heute bei staatlicher Forstbehörde, dokumentiert bedrohte Arten in Schweden="Insider": Abholzung dieser Art kein Einzelfall, Firma hat zur Abholzung Methode, kahle Flächen für Naturschutz
- Weitere Rollen: - Konzern: weist Vorwürfe zurück, Fällen wird durch Behörden kontrolliert und ist
nachhaltig
- FSCMitarbeiter = "Beschuldigter": wenn Waldwirtschaft zugelassen wird, dann muss man zulassen, dass auch alte Bäume gefällt werden. Man kultiviert Wald und dazu gehört Fällung, Bewertung von Kahlschlag ist „differenziert" zu betrachten. (Problem: FSC wird durch Auftraggeber finanziert und kleiner Teil von Umweltverbänden)
Was sind Sinus-Milieus?
- Sinus-Milieu ist ein Begriff aus dem Marketing
- Gruppe von Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln
- Einflussfaktoren sind soziale Lage der Gruppen und Ihre Grundeinstellung bzgl. Werten
- Ableitung von typischen Verhaltensmustern beim Einkauf
Auf welchen zwei Dimensionen beruht das Sinus-Milieu?
Soziale Lage der Gruppen und Ihre Grundeinstellung bzgl. Werten
Was versteht man unter ökoaffinen Milieus?
- Ökoaffine Milieus sind die gehobenen sozialen Milieus
- „harter Kern" der Befürworter findet sich im Sozialökologischen Milieu
- die geringste Zustimmung bei den Prekären
- Potentielle Zielgruppe für Zertifizierung innerhalb der Sinus-Milieus:
Postmaterielle, moderne Performer, die Etablierten, bürgerliche Mitte
Alle lieben Produkte, keiner liebt Produktion. Erläutern Sie den Einfluss von Waldzertifizierungszeichen wie FSC und PEFC auf das Kaufverhalten von Verbrauchern.
- Laut einer Befragung „RegioHolz" sind für die Mehrheit Preis und Qualität die wichtigsten Kriterien bei der Kaufentscheidung
- Holzzertifizierungszeichen sind sogar 10 Jahre nach Einführung für die meisten noch vollkommen unbekannt
- Die Mehrheit ist nicht bereit, für Holz mit Zertifikat mehr Geld auszugeben
- Für die richtig Anspruchsgruppe ist eine Zertifizierung jedoch eine gute Möglichkeit, Sicherheit beim Holzeinkauf zu bekommen bzgl. Qualität und Bewirtschaftung
- Zeichen für nachhaltigen Waldbewirtschaftung können die Kaufentscheidung von Verbrauchern positiv beeinflussen
- Holzprodukte sind gewollt aber die Produktion (Holzernte) nicht -> Schlachthausparadoxon -> Leute wollen nur Wald und Holzprodukte aber nicht die Produktionskette dazwischen
Was bedeutet Involvement?
- Unter Involvement versteht man die gedankliche Auseinandersetzung (Informationssuche, -aufnahme, -verarbeitung und -speicherung) mit einem Gegenstand oder Produkt des Käufers.
- Es kennzeichnet das Engagement, mit dem sich Konsumenten einem Angebot zuwenden.
- Das Involvement kann je nach Person und Verkaufssituation variieren und beeinflusst im hohen Maß die Kaufentscheidung.
Welche verschiedenen Arten von Involvement lassen sich bei Kaufentscheidungen unterscheiden?
- Low-Involvement-Kaufentscheidung:
o Produkt des alltäglichen Bedarfs mit geringem Kaufwert und geringer Verbrauchsdauer
o Kaufentscheidung meist ausschließlich anhand des Preises
o nur gering empfundene Wichtigkeit der Kaufentscheidung
o Fehlkauf hat für den Verbraucher keine großen Auswirkungen
- High-Involvement-Kaufentscheidung:
o Produkte mit hohem Kaufwert oder hoher Verbrauchsdauer
o zB. Bau eines Hauses, falsche Baumaterialwahl hat langfristige Folgen für den Käufer
o hohes Engagement bei der Informationssuche und genaue Bewertung möglicher Alternativen
Marktanalyse (Daten) -> SWOT (Analyse eines Teilmarktes)
In die Analyse fließen ökologische, soziale und technisch ökonomische (+ rechtliche) Faktoren ein (S+W= interne Faktoren, O+T= externe Faktoren)
- Zweck der SWOT: Analyse = möglichst realistische und zuverlässige Einschätzung der Ausgangslage, untermauert durch Zahlen, Daten und Fakten
Marktbewertung (Vergleich der Teilmärkte anhand bestimmter Indikatoren)
- Marktattraktivität: Marktwachstum, Marktvolumen, Treibhausgasreduktion
- Wettbewerbsfähigkeit: jeweiliger Marktanteil, Konkurrenzkraft (preisliche Wettbewerbsfähigkeit), Rohstoffherkunft (Import?)
-> beides in Tabelle mit dreistufiger Skala (gering, mittel, hoch) einstufen
Stoffflüsse in der Marktbewertung und sich daraus ergebende Nutzungskonkurrenzen
Unterscheidung zwischen stofflicher und energetischer Nutzung wichtig, aber sehr komplex:
- energetisch z.B. Strom aus Biogas, Wärme aus Pellets,...
- stofflich: Dämmstoffe (Hanf), Biokunsstoffe (auf Basis von Stärke)
Ökologische Bewertung des kompletten Lebenszyklus eines Produkts (Unterscheidung Waren/Dienstleistung) -> vergleichen
1. Zieldefinition/ Untersuchungsrahmen
• System
• Bilanzgrenzen
• Vorketten, Hintergrundprozesse
• Funktionelle Einheit
• Umgang mit Koppelprodukten
• Nutzen
2. Sachbilanz
• Datenerhebung
• Input- und Output-Flüsse von Prozessmodulen
• Datenvalidierung
• Bezug auf Prozessmodul/ funktionelle Einheit
3. Wirkungsabschätzung
Obligatorisch:
a) Auswahl der Wirkungskategorien
b) Zuordnung der Sachbilanzergebnisse
c) Berechnung der Wirkungsindikatorwerte (z.B. GWP)
Optional:
d) Berechnung der Wirkungsindikatorwerte im Verhältnis zu Referenzwerten
e) Gewichtung der Wirkungskategorien
4. Auswertung
• Interpretation
• Identifizierung der signifikanten Parameter auf Grundlage der Ergebnisse der
Sachbilanz und Wirkungsabschätzung
• Beurteilung, Schlussfolgerungen
• welche Bedeutung hat die funktionelle Einheit? (Einheiten vergleichbar miteinander?)
Verschiedene Sortimente von Rohholz Sortimentgruppen aufzählen (z.B Rohholz im Wald wird zu Schnittholz oder Brennholz)
1. Rohholz im Wald: Stammholz (StH), Industrieholz (IH), Energieholz (EH), Sägenebenprodukte (SNP)
2. Energieträger: Pellets (PE), Hackschnitzel (HS), Schnittholz (SH)
3. Wärme
4. Asche
Nennen Sie den durchschnittlichen pro-Kopf-Verbrauch Rohholz in kg eines Menschen in Deutschland am Anfang des Jahrzehnts (Wert: +/- 10%?)
1,3 m3 Holz jährlich pro Kopf
-> Anstieg von rund 20% gegenüber 1997
Zählen Sie die vier Länder in Europa mit dem höchsten pro-Kopf-Rohholz-Verbrauch auf.
Finnland, Schweden, Norwegen, Österreich
Begründen Sie in Stichworten, warum Holzpellets aus Russland und Nordamerika importiert und auch international gehandelt werden.
Nordamerika: viele Wälder, Bäume oft direkt zu Pellets verarbeitet, auf Pelletproduktion spezialisiert -> große Mengen
Russland: viele Wälder, kein Pellet-Verbrauch (Öl), daher mehr Export
Beschriften Sie das Bild
Siehe Graphik
Im Rahmen der Klimaschutz-Diskussion nehmen Forst- und Holzprodukte eine wichtige Rolle ein. Diskutieren Sie die Speicher- und Substitutions-Potentiale des Wirtschaftssektors anhand folgender Fragen:
1. Welche Bedeutung hat die C-Speicherung im Wald?
2. Was sind Substitutionswirkungen?
3. Welches ist die Voraussetzung, um Substitutionwirkungen zu argumentieren?
4. Werden Substitutionsleistungen in der THG-Berichterstattung angerechnet?
1. Klimawandel entgegenwirken, Luftverbesserung
2. Ersatz fossiler und anderer nicht nachwachsender Rohstoffe und Energieträger -> klimaverträglicher und nachhaltiger, Effekte sind nicht statisch, sondern müssen die jeweiligen Emissionen der Branchen berücksichtigen
3. Die potentielle Substitution muss in umfassenden Klimaschutzbilanzen berücksichtigt werden, die Höhe der Substitutionsleistung hängt von der jeweiligen Verwendung des Holzes und der Substitutionsmöglichkeit ab (kann stark variieren), Effekte werden tendenziell geringer, je mehr CO2-neutrale Energiesysteme national eingesetzt werden
Skizzieren Sie einen (kurzen) Lebenszyklus (wichtigste Hauptprozesse) der Wärmebereitstellung aus Holzpellets und nennen Sie die wichtigsten Input- und Output-Flüsse.
1. Input: Ressourcenverbrauch
- Energie,Strom,Wärme
- Samen/ Pflanzen
- Dünger/ Pestizide
- Schmiermittel
- Harvester
2. Prozesse:
- Rund-/Stammholz -> Sägenebenprodukt -> Pellets -> Raumwärme
- Biomassebereitstellung (Wald) -> Transport -> Biomassebereitstellung (Sägewerk) -> Transformation (Sägewerk) -> Transport (LKW) -> Konversion (Haushalte)
3. Output: Umweltbeeinträchtigungen
- Waldrestholz
- Emissionen
- Schnittholz
- Nebenprodukte (Staub)
- Asche
Erneuerbare Energie Bereitstellung
42,5% Biomasse - Wärme
13% Biomasse - Strom
14% Biokraftstoffe
16% Windenergie
18% Wasserkraft
Primärenergieverbrauch Deutschland 2009
35% Mineralöle
22% Erdgas
11% Braunkohle
11% Steinkohle
11% Kernenergie
9% Erneuerbare Energien
Definition Nutzungskonkurrenz
Konflikt, ob Rohstoffe für Nahrungsmittel, Energie oder stoffliche Nutzung verwendet werden sollen
Nenne Beispiele für nachwachsende Rohstoffe.
- Ligninzellulosepflanzen (Holz, Getreide)
- Ölpflanzen (Raps, Sonnenblume)
- Zucker-, Stärkepflanzen (Zuckerrübe, Kartoffel, Mais)
Nenne Beispiele für biogene Rohstoffe.
- Biomasse aus Land- & Forstwirtschaft (Stroh, Erntereste, Schwachholz, ...)
- Exkremente aus Nutztierhaltung (Gülle, Festmist)
- Abfälle aus Haushalt & Industrie (Biomüll, Restmüll, Industrieholz, Altholz)
- Organisch belastete Abwässer
Was sind energieträgerspezifische Eigenschaften?
- Elementgehalte: CO2, H2, O2, N2, K, Ca, Schwermetalle, Spurenelemente, ...
- weitere: H2O-Gehalt, Heizwert, Aschegehalt
- physikalisch-mechanische Eigenschaften: Feinanteil, Rohdichte, Stückigkeit
Nenne Merkmale der chemischen Zusammensetzung lignozellulosehaltiger Rohstoffe.
Siehe Graphik
Was ist der Heizwert Hu?
Freigesetzte Wärmemenge eines Brennstoffes bei vollständiger Oxidation
-> keine Berücksichtigung der Kondensationswärme des Wasserdampfes
Energieträgerspezifische Eigenschaften:
Hu bei Nadelholz 18,8
Bei Laubholz 18,4
Bei Getreide 17,1
Bei Gräsern 17,1 (bei 0% Feuchte)
Was ist der Brennwert Ho?
Freigesetzte Wärmemenge eines Brennstoffes bei vollständiger Oxidation
-> Kondensationswärme des gebildeten Wasserdampfes wird berücksichtigt
-> mit zunehmendem Wassergehalt nimmt der relative Heizwert ab
Prognose für Kraftstoffverbrauch in Deutschland bis 2020
- Diesel- und Benzinverbrauch soll sinken
- PKW-Fahrleistung sinkt
- Ottomotoren verlieren im Gegensatz zu Dieselmotoren an Bedeutung
- Einführung sparsamer Nutzfahrzeuge
Was ist die Biokraftstoffrichtlinie?
Mindestanteile erneuerbarer Energierohstoffe
-> 10% bis 2020 (Beimischung oder Reinform)
-> DE: 7% Einsparung an THG-Emissionen der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe (= 10-12% Biokraftstoff-Anteil)
Was sind Biokraftstoffe?
Flüssige oder gasförmige Verkehrskraftstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden
-> Steuererleichterungen für Markteinführung durch die Mitgliedstaaten möglich
Was sind pflanzenölbasierte Biokraftstoffe und wie/wo werden sie produziert?
Rohstoffe: Ölsaaten (Raps, Soja, Palmöl, Sonnenblume), Altfette (Frittierfette, Tierfette), Importe (Sojabohne, Palmfrucht, Purgiernuss)
Produktion:
- dezentrale Ölmühlen -> Fertigpressen (Ölsaaten -> Reinigung -> Trocknung -> mech. Pressung -> Trüb-Öl -> Filtration/Sedimentation -> Sicherheitsfiltration -> Rein-Öl) -> mittlere Ölausbeute 90-96%
- zentrale Ölmühlen -> Direktextraktion (Kombination aus Pressung und Extraktion) -> siehe Graphik
- Ölqualität: Verunreinigungen ca. 3% (H2O, Fettsäuren, Phosphatide, Unverseifbares)
Was sind Vor- und Nachteile von Biodiesel?
Vorteile:
- verbesserte CO2-Bilanz
- verringerte Abgasemmission (von Ruß, Schwefel, CO, ...)
- gut abbaubar, geringe Toxizität
- ähnliche Viskositätseigenschaften wie Diesel
Nachteile:
- niedrige Flächenertragsleistung (1500 l/ha*a)
- begrenztes Produktionspotential, nur 5% in DE produzierbar
- hohe Herstellungskosten
- Gesundheitsrisiko
- Klimarelevant (Lachgas)
Erklären Sie das Prinzip des HVO-Diesels.
Hydrierung von Pflanzenölen = Umsetzung von Fetten/Ölen mit H2 (keine Umesterung)
-> Reaktionsprinzip: Decarboxylierung/Hydrodeoxygenierung
-> Rohstoff -> Vorverhandlung -> (Erdgas -> Reformierung) HVO-Prozess -> Separation -> Destillation
-> Alternative zur Biodiesel-Beimischung
-> Nachhaltigkeitsfrage: Import von Palmöl
Nennen Sie Wege zur Bioethanol-Erzeugung.
- chemisch-technische Synthese: Hydratisierung von Ethylen
- Mikrobiologische Fermentation (Alkoholische Gärung mit Hefe): C6H12O6 -> 2C2H5OH -> 2CO2
Rohstoffe: Zucker (Zuckerrohr, Zuckerrübe), Stärke (Mais, Getreide), Lignocellulose (Holz, Gras, Stroh)
Welche Besonderheiten sind bei der Produktion aus Lignocellulose zu beachten?
- Aufwendiger Rohstoffaufschluss
- neue Mikroorganismen für effiziente Fermentation notwendig (Gentechnik) -> Zuckerspektrum durch Gärhefen nur begrenzt nutzbar
- breites Rohstoffspektrum möglich
- Rohstoffe teilweise kostengünstig verfügbar (LC-Aufschluss)
- siehe Graphik
Erläutern Sie Potentiale und Probleme der Lignocellulosen.
Potentiale:
- breites Rohstoffspektrum
- großes Mengenpotential
- Energiegewinnung aus Fermentationsresten
Probleme:
- hohe Konversionskosten
- hoher Enzymbedarf (Kosten)
- Reststoffseparation
- Einsatz transgener Mikroorganismen
Vergleichen Sie das Kraftstoffverhalten von Biokraftstoffen mit dem der Ottokraftstoffe.
- niedrigere Verbrennungstemperatur
- Kaltstart bei Ethanol problematisch
- niedrigerer Heizwert
- modifiziertes Kraftstoff-Luftverhältnis erforderlich
- erhöhte Klopffestigkeit
- Lösungsmitteleigenschaften von Ethanol
- geringere Schmierfähigkeit als Benzin
Beschreiben Sie die Biomasse-Vergasung.
1. Trocknung >100°C
2. Pyrolyse: thermische Zersetzung (Hemicellulose am schnellsten, Linien am schwersten zersetzbar
3. Reduktion/Oxidation
-> Vergasungsprodukte: Vergasung mit O2/H2O (Dampf), Vergasung mit Luft, Hauptbestandteile (Brenngase, Inertgase), Nebenbestandteile (Teere, Partikel, S-/N-Verbindungen, Halogenverbindungen)
-> siehe Graphik
Was bedeutet BtL?
Biomass to liquid
-> reduzierte Emission, rußarme Verbrennung, anpassbar an Motoreigenschaften
Ordnen Sie die Flächenenergieerträge korrekt zu.
KUP-Holz: 150-300 GJ/ha
Biogas/Strom/Wärme: 120-170 GJ/ha
KUP-Kraftstoff: 80-120 GJ/ha
Biogas (Strom ohne Wärme): 60-80 GJ/ha
Getreide/Raps-Kraftstoff: 25-50 GJ/ha
Was sind maßgebende Emissionsquellen im anthropogenen Treibhauseffekt?
CO2: Verbrennung fossiler Primär-Energieträger
N2O: v.a. aus Rohstoffabbau (und N-Düngung)
CH4: Biogasanlagen, Erdgasgewinnung, Nutztiere, Reisanbau
Wie kann die CO2-Emission ermittelt werden?
Aus dem Verbrauch an nicht regenerativen Energieträgern, spezifische Emission (= Masse emittierter THG pro Einheit Primärenergie) ist abhängig von Art des Primärenergieträgers
Wie erfolgt die Abschätzung der Klimawirksamkeit von erneuerbaren Energien?
- Betrachtung des C-Speichervermögens von Boden
- C-Speichervermögen abhängig von Bodentyp, Klimazone und Art der Landnutzung
- Landnutzungsänderungen beeinflussen C-Speichervermögen
- Annahme: Wirkungszeitraum von Landnutzungsänderungen = 20 Jahre
- Rückgang des C-Speichervermögens bewirkt CO2-Emission
Wie schätzen Sie das Potential der Biokraftstoffe im Transportsektor ein?
Potential begrenzt: begrenzte Anbauflächen und Nutzungskonkurrenz auf Anbauflächen, eingeschränkte Wirkungsgrade durch Energieverluste bei Anbau und Konversion
Nennen Sie die vier biobasierten Polymere.
Polysaccharide: Landpflanzen (Cellulose), marin (Alginat), fermentativ (Xanthan)
Polyene: Kautschuk
Polyester: Polymilchsäure, neue Monomere
Polyamide: Proteine
Welche Pflanzen dienen als Färberpflanze?
Färberwau/Reseda -> gelb
Färberkrapp -> rot
Färberwaid/Indigo -> blau
Nennen Sie Umweltlabel-Typen.
Typ I: Logo für besondere Umweltleistung, Drittidentifizierung notwendig z.B. Blauer Engel
Typ II: Logo für umweltfreundliche Produkte, Hersteller allein verantwortlich z.B. GreenProduct von Philips
Typ III: Darstellung von Umweltwirkungen ohne Bewertung, basierend auf LCA, Drittidentifizierung notwendig z.B. EPD
Wie sollen die Methoden zur Ermittlung der Umweltwirkungen von Koppelprodukten gemäß ISO-Norm priorisiert werden?
1 Prozessteilung
2 Systemerweiterung
3 Allokation -> Priorisierung: 3a physikalische Allokation, 3b ökonomische oder andere Allokation
Wie groß ist das Holzstück, in dem so viel C gebunden ist, welches aus dem CO2 in einem Luftballon stammt?
5,68cm3
-> ca. 10 g NHCO3 in 2 Pck. Backpulver -> 5,2 g CO2 -> 1,42 g C -> 5,68 cm3 Holz
Was bedeutet die Abkürzung CML?
Centrum voor Milieukunde Leiden
-> Entwicklung von Methoden zur Wirkungsabschätzung bei der Ökobilanzierung
Wer hat sich im weitesten Sinne zum ersten Mal mit Stoffstrommanagement beschäftigt?
Santorio Santorini (1561-1636) -> "Analysis of the Human Metabolism"
Nennen Sie drei Ihnen bekannte Normen im Zusammenhang mit Rohstoffen und Umwelt?
ISO 14067 -> Carbon Footprint
ISO 14040 -> Ökobilanz + Ausführungen in ISO 14044
EN 14804 -> Umweltprodukt-Deklaration -> Bauprodukte
Was versteht man unter SWOT?
Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats
(Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken)
Wie viel CO2 kann man etwa mit Holz-Produkten durch materielle Substitution von Nicht-Holz-Produkten eingespart werden?
1,3 t/m3 Holz -> 700 kg/m3 Holz durch direkte materielle Substitution + 600 kg/m3 Einsparung durch spätere energetische Substitution (Faustzahlen aus Schweizer Studie)
1 Ster Buchenholz entspricht wie viel Erdöl für die gleiche Energieerzeugung?
190 Liter
-> 1 Ster Buchenholz (ungespalten, 15% WG -> 460kg) entspricht ca. 1900 kWh oder ca. 190l Heizöl, ca. 190m3 Erdgas, ca. 388kg Holzpellets
Welche Informationsquellen für Kennzahlen für Forst und Holz der globalen Ebene sind am besten geeignet?
UNECE (United Nations Economic Commission for Europe)
FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations)
Wie viele Kühe benötigt Bauer Hubert, um sein Haus ein Jahr lang mit Strom zu versorgen?
4 Kühe
Berechnung: Gülle (Rohstoff) -> Biogas/Methan (Zwischenprodukt) -> Strom + Wärme (Endprodukt)
-> Gülle = Reststoff, kein NaWaRo
Welches Bundesland hat den höchsten Waldanteil?
Rheinland-Pfalz: 40,7%
Hessen: 39,8%
Baden-Württemberg: 37,8%
Bayern: 35,3%
Flächengrößen siehe Graphik
Welches Land ist unter den aufstrebenden Märkten bei Schnittholz und Holzwerkstoffen?
China -> sowohl auf Produktions- als auch Verbrauchsseite, Exportland, grundsätzlich ganz Südostasien
Welcher Holzwärme-Energieträger hat diese Treibhausgas-Bilanzierung?
Scheitholz
Ist Holzenergie Klima-neutral?
Nein, nie
Welcher Land- und Forstwirtschaftsminister prägte das Konzept "Vom Landwirt zum Energiewirt"?
Rheinhold Bocklet (Bayr. Forstminister 1993-1998)
-> Eröffnung der 1.Biodiesel-Tankstelle in München
Verified questions
french
Complete chaque phrase avec qui, que ou dont. 1. Est-ce que tu as vu le film de Steven Spielberg $\rule{1cm}{1pt}$ je t'ai parle la semaine derniere? 2. L'acteur $\rule{1cm}{1pt}$ joue le role de Tristan est vraiment mauvais. 3. Le DVD $\rule{1cm}{1pt}$ j'ai achete hier est raye (scratched). 4. La Tempete de Shakespeare est la meilleure piece de theatre (play) $\rule{1cm}{1pt}$ j'ai jamais vue. 5. Ce film est l'adaptation d'un roman $\rule{1cm}{1pt}$ est nul. 6. La derniere adaptation de ce roman $\rule{1cm}{1pt}$ a ete faite est tres bonne.
spanish
Describe a Laura y a Elián usando los verbos recíprocos. Laura ayudaba a Elián con sus problemas. Elián la ayudaba también con sus problemas.
vocabulary
Given sentence below refers to a numbered sentence in the passage. Write the Ietter of the choice that gives the sentence a meaning that is closest to the original sentence. __________This combination might _________ the anger of nature in the form of an explosion. a. assist b. bring about c. help to avoid d. repeat
vocabulary
Identify each italicized complement as a direct object (DO), an indirect object (IO), an objective complement (OC), a predicate nominative (PN), or a predicate adjective (PA). One reason is the *beauty* of the cave's frozen waterfall, frozen river, and other ice formations.
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