Home
Subjects
Textbook solutions
Create
Study sets, textbooks, questions
Log in
Sign up
Upgrade to remove ads
Only $35.99/year
Allgemeine Psychologie - VL11 & 12 Sprache
STUDY
Flashcards
Learn
Write
Spell
Test
PLAY
Match
Gravity
Terms in this set (38)
Definition und Grundmodalitäten Sprache
Fähigkeit, abstrakte Ideen durch eine komplexe Abfolge von Zeichen (Signalen) zu kommunizieren.
Sprache kann verschiedene Modalitäten annehmen
> auditiv-vokale Grundmodalität: Lautsprache
> visuell-manuelle Zusatz-Modalität: Schriftsprache
> visuell-manuelle Grundmodalität: Gebärdensprache
Semantik
Bezieht sich auf die Bedeutung der Sprache und dementsprechend also auf die Inhalte, die mit einem Wort bzw. einem Satz ausgedrückt werden.
> konzeptuelle Struktur, Bedeutung ist relevant
Grammatik
- Grammatische Struktur: formale Struktur, Bedeutung ist irrelevant.
- ist die Lehre vom Bau einer Sprache, ihren Formen und deren Funktion im Satz
Wichtigste Bereiche der Grammatik: Phonologie, Morphologie, Syntax
Phonologie
Linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit der Funktion der Laute in einer bestimmten Sprache.
! Regeln zur Lautbildung - Lautbau
! Regeln der Prosodie
! Betonung, Intonation, Sprachrhythmus
Morphologie
linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit dem Aufbau, der Veränderung und der Verknüpfung von Wörtern.
Regeln zur Wortbildung einer Sprache - Wortbau
! Wortstamm: z.B. zerlegbar
! Präfix: z.B. zerlegbar
! Suffix: z.B. zerlegbar
! Konjugation (Beugung von Verben)
! Deklination (Beugung von Substantiven,
Pronomen, Adjektiven)
Syntax (syntax)
Regelsystem zur Kombination elementarer Einheiten (z. B. Wörter) zu zusammengesetzten Einheiten (z.B. Phrasen oder Sätzen).
Phoneme, Toneme, "Chereme":
Definition: bedeutungsunterscheidende artikulatorische Einheit einer Sprachmodalität, die aber für sich selbst genommen noch keine Bedeutung aufweist
Lautsprache:
1) Einzellaute: Phoneme
2) Silben: Toneme - Bedeutungsunterscheidung
auch ausschliesslich durch andere Tonhöhe (häufig in afrikanischen, asiatischen Sprachen)
Gebärdensprache: "Chereme" (vor allem Ausdruck in
den 1960er-Jahren; heutzutage oft auch einfach Phoneme genannt)
Grapheme & Logogramme
Grapheme:
kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit in einem Schriftsystem, die ein Phonem bzw. eine Phonemfolge repräsentiert (Deutsch: Sch, Sp, ck, ..)
Das gleiche Graphem kann für unterschiedliche Phoneme stehen. Bsp. English: tough; plough, dough =>
Graphem /ough/ wird unterschiedlich ausgesprochen
Logogramme:
Kleinste graphische Einheit eines konzeptbezogenen Schriftsystems (Schriftzeichen steht für Wort oder
Phrase); ! z.B. Chinesisch, Japanisch, etc
Morphemen
- kleinste bedeutungshaltige Einheit der Sprache
- es gibt freie und gebundene Morpheme
> freie Morpheme = selbständiges Wort = wortfähig
> gebundene Morpheme = nur in Verbindung mit = nicht wortfähig
Laut- und Wortverarbeitung
Sprache besteht aus Wörtern/Gebärden
>> Wort-Wahrnehmung als Grundvoraussetzung des
Sprachverstehens
Segmentierungsproblem
> Wörter müssen im kontinuierlichen Sprachsignal segmentiert werden
> Ist ein schneller Prozess (2-4 Wörter pro Sekunde)
Variabilitätsproblem
Aussprache ist je nach Sprecher & Aussprache verschieden (Dialekt) => Verschiedene phonetische Realisierung = gleiches Wort
- Verschluckte Silben etc.
- Visuelle Informationen unterstützen Lautverarbeitung - siehe McGurk-Effekt (unbewusstes Lippenlesen)
Wortproduktion
1. Konzeptualisierung / Sprachplanung
- Was will ich sagen?
- Rückgriff auf das vorhandene Wissen
- mentale Präsentationen werden aktiviert >> in das Arbeitsgedächtnis gebracht
=> Überführung in Wörter
2. Artikulation
Phonetik: Bildung von Phonemen (Sprachlauten) durch Ausstoss von Luft und Veränderung des Luftstroms in
Nasen- Mund-, und Rachenraum.
- diese Räume bei Vokalen unterschiedlich weit offen,
ungehinderter Luftstrom
- bei Konsonanten wird Luftstrom unterschiedlich stark
behindert
Versprecher als Fenster zur Sprachstruktur
Vertauschungen
! zwei Elemente einer Äusserung (z.B. Phoneme) wechseln ihre Position => z.B. "Taffekasse" statt "Kaffeetasse"
→ Hinweis dafür, dass Phoneme an das Artikulationssystem weitergegeben werden
Antizipationen/Reiterationen
! ein Element einer Äusserung (z.B. ein Phonem) wird
vorweggenommen oder wiederholt => "z.B. "Sappelschlepper" statt "Sattelschlepper"
→ Hinweis dafür, dass Phoneme an das Artikulationssystem weitergegeben werden
Substiutionen
! ein semantisch oder formal ähnliches Element (z.B. ein freies Morphem) ersetzt ein beabsichtigtes Element => z.B. "Urwald" statt "Urlaub"
→ Hinweis auf semantischen und/oder formalen Einfluss auf die Wortproduktion
Kontaminationen
! Teile (z.B. Morpheme) von zwei semantisch ähnlichen Konzepten verschmelzen => z.B. "*Hinwaltspunkt" statt entweder "Hinweis" oder "Anhaltspunkt"
→ Hinweis auf möglichen Wettbewerb der Wortauswahl bei zwei konkurrierenden semantisch ähnlichen Konzepten
Wortverstehen
Anforderungen
- Wörter segmentieren, von ähnlich klingenden Wörtern unterscheiden (Kontext, Satzmelodie, Betonung)
- Kontext hilft bei Bedeutungsfindung (Satzkontext, Gesprächskontext etc)
Modelle des Wortverstehens
Zusammenspiel von Aktivierung und Hemmung
Erstes Phonem weckt Erwartungen, alle potentiellen Fortsetzungen werden aktiviert
/B/ aktiviert alle Wörter mit B,
/Br/ aktiviert Brot/Braten/Brett, hemmt Buch etc.
> Konnektionistische Modelle nehmen verschiedene Ebenen an
Mentales Lexikon
Speicher des sprachlichen Wissens im Langzeitgedächtnis, in dem alle verfügbaren Informationen über ein Wort abgelegt sind. Dieses lexikalische Wissen umfasst die Regeln der Phonologie, der Morphologie, der Syntax sowie der Orthografie.
aktiver Wortschatz: ca. 30'000-100'000 Wörter passiver Wortschatz: bis zu 200'000 Wörter
Zugriffsgeschwindigkeit (u.a.) abhängig von Wortlänge & -häufigkeit
Paralleler Abruf
>> Mehrere Einträge des mentalen Lexikons werden
gleichzeitig abgerufen ( Bsp. Mehrdeutigkeit bei Bank => aktiviert sowohl Geldinstitut als auch Sitzgelegenheit
Lesen: Direkter und indirekter Weg
! Direkter Weg: Schriftbild ist direkt verbunden
mit Semantik
! Indirekter Weg: Grapheme sind indirekt über
Phoneme mit Semantik >> laut lesen (sich selbst vorlesen)
Satzverarbeitung
Wörter müssen im Kontext anderer Wörter
verstanden werden
Pharsing
! Gehörtes/Gelesenes wird in Wörter, Satzteile
und Sätze zerlegt
! Syntaktische Analyse eines Satzes
! Automatischer, nicht-bewusster Prozess
Syntaktische Phrasen
Grundelemente eines Satzes
- Nominalphrase: Artikel + Nomen: "Der
Kellner"
- Verbalphrase: Verb + Argumente: "brachte
dem Gast ein Bier."
- Phrasenstrukturegeln: z.B. Wortstellung:
Subjekt-Verb-Objekt
Darstellbar in Phasenstrukurbäumen
Satzverarbeitung messen
Textverarbeitung
Verstehen von Texten ist ein aktiver Prozess
Textgesteuert (bottom up)
- Textverstehen auf Basis der Textmerkmale
- Textoberfläche: Inhalt, Grammatik, Textlänge
Rezepienten-gesteuert (top down)
- Textverstehen auf Basis der Erwartungen / Wissen des
Rezipienten
- Mentale Modelle des Rezipienten.
Beispiel:
>> John bereitete sich für eine Verabredung mit Angelina am Abend vor. Nachdem er sich angezogen hatte,
1) nahm er die Rose, die er gekauft hatte und ging los
2) vergass er die Rose, die er gekauft hatte und ging los
Bei 1) wird die Rose eher Teil der aktuell vorgestellten Szene (Teils des mentalen Modells)
Take Home Messages - Sprache 1.1
Take Home Messages - Sprache 1.2
Sprachentwicklungs-Tests
High amplitude sucking procedure - misst Saugen in Zusammenhang mit sprachlichen Lauten
(Differenzierung und Erinnerung)
Geeignet für ca. die ersten 3 Mte
Head turn preference - kann Blickverhalten in Zusammenhang mit Vertrautheit / Erinnerungsvermögen von Spracheinheiten in verschiedenen Kontexten messen.
4 bis 24 Monate
Preferential looking procedure - misst Blickverhalten in Zusammenhang mit
semantischen Verständnis, ab etwa 6 Monaten.
High amplitude sucking procedure - Frühste sprachrelevante / sprachliche Wahrnehmung (Verstehen)
Alter: ca. die ersten 3 Lebensmonate
> misst Saugen in Zusammenhang mit sprachlichen Lauten (Differenzierung und Erinnerung)
>> Annahme, dass Säuglinge verstärkt saugen
(höhere Rate und Stärke), wenn sie sich für etwas interessieren
- Neugeborene (zwischen einem und vier Tage alt) bevorzugen sprachliche Laute im Vergleich zu
nicht-sprachlichen Geräuschen
- Babys können ab etwa 1 Monat universell (nicht Einzelsprach eingeschränkt) Phoneme erkennen
Head turn preference - Frühste sprachrelevante / sprachliche Wahrnehmung (Verstehen)
Alter: geeignet ab ca. 4 bis 24 Mte
- kann Blickverhalten in Zusammenhang
mit Vertrautheit & Erinnerungsvermögen von
Spracheinheiten in verschiedenen Kontexten messen
z.B. wird ein Wort wie "doctor" zuerst
einzeln dargeboten, um zu schauen, ob
das Baby darauf reagiert, wenn das
gleiche Wort später in einem Satz
dargeboten wird
> 4 bis 6 Mte alte Babys können noch
Phoneme von verschiedenen Sprachen
unterscheiden (z.B. Englisch vs. Hindi)
> 8 bis 10 Mte alte Babys erkennen dann nur noch die Phoneme ihrer Muttersprache (z.B. noch von Englisch, aber nicht mehr von Hindi)
Preferential looking procedure - Frühste sprachrelevante / sprachliche Wahrnehmung (Verstehen)
Alter: semantisches Verständnis zeigt sich
ab etwa 6 Mte
> misst Blickverhalten in Zusammenhang mit
semantischen Verständnis
> z.B.: Schaut Baby mehr auf das Bild der
Mutter während "Mama" und mehr auf das Bild des Vaters während "Papa"?
Theorie der Universalgrammatik
Prozesse des Spracherwerbs sind universell im Erbgut verankert und unabhängig von der erlernten Sprache
> Sprache eigenes Modul, unabhängig von anderen Kognitionen
> universale grammatikalische Prinzipien sind angeboren
> Sprachverstehen/Sprachproduktion erfordert nur
Erlernen von Wörtern und sprachspezifischen
Besonderheiten (z.B. Wortstellungen im Satz)
> Sprache mache unbegrenzten Gebrauch mit begrenzten Mitteln
theoretischer Begründer: Noam Chomsky (50er)
Kritik
! Hinterfragung, ob Grammatik ein eigenes Modul
! Theorie schwer falsifizierbar
Sprachentwicklung - Lallphase
Erwerb prosodisch-phonologischen Wissens
Lallen findet in zwei Sprachmodalitäten statt:
Lautsprache und Gebärdensprache
Ab 2. Monat - Erste Lallphase: Laute entstehen durch zufällige Muskelbewegungen im Mund/Hals
Ab 6. Monat - Zweite Lallphase: Bildung von Silbenketten („dada"; „gaga"), ähneln bereits
Muttersprache
Ab 9. Monat: Bewusste Steuerung von Mundbewegungen >> Sinnvolle Doppelsilben
(„Mama"), Sprachpräferenz für Muttersprache
Sprachentwicklung - Grammatikalische Strukturen
Ab ca.1.5 Jahren: Zweiwortäusserungen
> wei-Wort Sätze mit wichtigen semantischen
Kategorien
Ab. ca. 2 Jahren: Mehrwortäusserungen
> Es gibt keine "Dreiwortäusserungen-Phase"
> Nach Durchbrechen der Zweiwortphase
bilden die Kinder Sätze mit drei oder mehr
Wörtern
Ab ca. 4 Jahren: Beherrschung der grammatikalischen Grundlagen
> Verwendung komplexer Satzkonstruktionen
(z.B. Relativsätze)
Ab ca. 6 Jahren: Analyse und zunehmende
Komplexität möglich
> Zerlegung von Silben, Bildung von Reimen & Erzählen längerer Geschichten
> Lesen und Schreiben
> Bewusstes Erlernen der grammatikalischen
Strukturen
Sprachentwicklung - Lexikalisches Wissen
Ab 6-8. Mte: Wortrezeption
> Beginn kontextgebundenen Wortverständnisses: z.B. "mommy," "daddy" mit 6 Monaten (Preferential looking procedure Test)
Ab 9./10. Mte: Wortproduktion
> Erste Wörter sind oft auch lautmalerisch, z.B. "rrr" für Schnarren; "wauwau" für Hund
Ab ca. 18 Mte: Wortschatzexplosion
> Rezeptiver Wortschatz ca. 200 Wörter,
produktiver Wortschatz ca. 75 Wörter
Nach 2 Jahren produktiver Wortschatz
schon über 300 Wörter
> Lautmalerische Wörter, die nur in der Kindersprache existieren, werden allmählich durch Standardwörter der Erwachsenensprache ersetzt
Sprachentwicklung - Semantische Meilensteine
Ab ca. 2-3 Jahren:
> Inhaltsfragen (W-Fragen) wo, was, wer, wie
> räumliche Beziehungen: in, auf, unter ...
> Farbwörter
Ab ca. 3-4 Jahren:
> Weitere Inhaltsfragen (W-Fragen): wann, warum,
wozu
> Zeitwörter: vor, nach ...
Ab ca. 4-5 Jahren:
- Unwirklichkeit (Irrealis)
- Hypothetisches
Sprachentwicklung - Kritische &/ oder sensible Periode?
Kritische Periode?
! Lebensphase, in der adäquate Stimulation normale Entwicklung erlaubt
! Fähigkeit kann nur perfekt während der kritischen Perioden gelernt werden
Sensible Periode
! Lebensphase, in der ein Organismus besonders
empfänglich für adäquate Stimulation ist
! Auch ausserhalb der sensiblen Phase kann Sprache noch erworben werden, allerdings mit
geringerem Erfolg
! Abgeschwächte Form der kritischen Periode
! Empirische Befunde sprechen eher für eine sensible als eine kritische Periode des Spracherwerbs
„Wolfskinder" ("Feral Children")
! Aufwachsen ohne Sprache
! Späterer Erwerb der Grammatik nur sehr bedingt
(falls überhaupt)
! Phase zwischen 1.5 - 12 Jahren entscheidend
Sprachentwicklung - Bilingualismus
! in den ersten beiden Lebensjahren mit zwei
Sprachen aufwachsen, die ca. gleichberechtigt zum Einsatz kommen
! zwei Sprachen auf muttersprachlichen Niveau
beherrschen
! Kinder, die zweisprachig aufwachsen, zeigen
gelegentlich leichte Verzögerungen im Spracherwerb, die jedoch i.d.R. aufgeholt werden;
! danach sind bilinguale Kinder dann monolingualen Kindern durchschnittlich überlegen im Erlernen weiterer Fremdsprachen
! Aufgaben, die das Ignorieren irrelevanter Informationen erfordern, fallen bilingualen Kindern leichter als monolingualen Kindern
! zwei Sprachen können im Gehirn in den gleichen
Arealen verarbeitet werden, wenn Menschen diese Sprachen gleich gut beherrschen
Störungen der Sprachentwicklung
Relativ häufig (6-8% der Kinder, Jungen 2-3x häufiger betroffen)
Dyslalie: Schwierigkeiten, Laute richtig auszusprechen
Dyslexie: Beeinträchtigung beim Lesenlernen. Fehlendes Wissen der phonologischen Struktur von Wörter
Dysgraphie: Beeinträchtigung beim Erlernen des Schreibens
Legasthenie: Lese- und Rechtschreibschwäche. Oft genetisch veranlagt, durch fehlendes Training
aber noch verstärkt
> können teilweise z.B. Worte nicht reimen
Dauerhafte Sprachentwicklungsstörungen können häufig kognitive, soziale und emotionale Störungen mit sich bringen
Sensorische Sprachstörungen: verzögerte
Sprachentwicklung bei Hörproblemen/Blindheit
Sprachstörungen bei mentaler Retardation
Kinder mit Down-Syndrom in Sprachentwicklung
verzögert >> Grosse Variation
Aphasien
Sprachstörungen infolge von Schädigungen (Läsionen) des Gehirns - z.B. nach Schlaganfall, Schädelhirn-Trauma) in der dominanten (meist linken) Hemisphäre des Gehirns.
Broca-Aphasie
! Verletzung im linken anterioren Bereich
! klassisch: Sprachproduktion beeinträchtigt
! neuere Untersuchungen: automatische schnelle
(syntaktische) Prozesse beeinträchtigt
Wernicke-Aphasie
! Verletzung im linken posterioren Bereich
! klassisch: Sprachverständnis beeinträchtigt
! neuere Untersuchungen: kontrollierte Verarbeitung & Verfügbarkeit von semantischem Wissen beeinträchtigt
„Leitungsaphasie"
! Verletzung im Fasciculus arcuatus
! Beeinträchtigung des Nachsprechens, Sprachproduktion und Sprachverstehen intakt
! Broca- und Wernicke-Areale tauschen keine Informationen aus
Globale Aphasie
! Verletzung aller sprachrelevanten Bereiche
Wernicke-Gschwind Modell
Prozesse, die gemäss dem Modell dem Nachsprechen zugrunde liegen.
Auditorischer Kortex: Aufnahme des auditorischen Sprachsignals
Visueller Kortex: Aufnahme der Schrift beim Lesen >> Weiterleitung über Gyrus angularis
an Wernicke Areal
Wernicke-Areal: Sprachverständnis
Broca-Areal: Sprachproduktion
Fasciculus arcuatus: Verbindung zwischen Broca - Wernicke Areal; beidseitiger Informationstransfer
Motorischer Kortex
! Steuerung der Aussprache
Kritik
! Klare Trennung zwischen produktiver und rezeptiver Sprachstörung zu einfach
! Funktionen von Broca- und Wernicke Areale nicht klar trennbar
! Broca- und Wernicke Areale sind auch für nicht-sprachliche Aufgaben relevant (z.B. Broca-Areal auch allgemein für kognitive Segmentierung)
Split-Brain Patienten & Sprachdominante Hemisphäre
reagieren (im Test!), als hätten sie zwei unabhängige Gehirne mit eigenem Bewusstsein, eigenen Erinnerungen, Fähigkeiten und auch eigenen Emotionen (Gazzaniga und Sperry 1967).
- Die linke Hirnhälfte ist dominant für die Sprachverarbeitung
- Hemisphären sind über das Corpus Callosum verbunden
- Linkslateralisierung bei fast allen Rechtshändern
und ca. 75% der Linkshänder
Wada Test: Eine Hirnhälfte wird selektiv narkotisiert
Linguistisches Relativitätsprinzip - Sapir-Whorf Hypothese
Whorf postulierte, dass Nutzer unterschiedlicher
Sprachen und Grammatiken auch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen und Weltansichten gelangen (Hopi-Indianer und Zeitwahrnehmung)
Während Whorf vor allem die These vertrat, dass es interlinguistische Unterschiede (Unterschiede zwischen verschiedenen Sprachen) im Denken gibt,
zeigt die heutige Forschung, dass es zudem auch
intralinguistische (Unterschiede innerhalb einer
Sprache) gibt, wie Sprache unser Denken beeinflusst
Beispiele:
Farbwahrnehmung blau:
-Im Russischen gibt es kein Wort für Blau, sondern nur eines für Hellblau & eines für Dunkelblau >> Russische Muttersprachler unterscheiden schneller
zwischen hell- und dunkelblauen => Farbwörter
beeinflussen Farbwahrnehmung
Film über Autounfall (Zeugenbefragung):
> Sprache beeinflusst Schätzungen und Erinnerungen
> smashed (Frage): höhere Geschwindigkeitsschätzung als andere Verben, obwohl Geschwindigkeit (Video) immer gleich.
> 1 Woche später: Did you see any broken glass?
>> hit-Gruppe 14% JA / smashed-into-Gruppe: 32% JA
=> Tatsächlich wurde überhaupt kein zerbrochenes Glas gezeigt
Take Home Messages: Sprachentwicklung
Take Home Messages: Sprachstörungen/Sprachverzögerungen
Other sets by this creator
03 Das visuelle System kNW
38 terms
01 Einführung kNW
25 terms
OLAT Tests - Zwang/Angst/PTS/Substanzkom…
187 terms
Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie f…
255 terms
Other Quizlet sets
WP Final (Part 3)
10 terms
exam 1 study guide
43 terms
Final Exam
56 terms
IRREGULAR VERBS
20 terms