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Pflege bei Herzerkrankungen
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Arterielle Hypertonie
Dauerhafte, nicht situationsabhängige Blutdruckerhöhung über 140/90 mmHg beim Erwachsenen bzw. über die alterabhängigen Normwerte bei Kindern
Stufen der Hypertonie
Optimal: <120/<80
Normal: 120-129/80-84
Hoch-Normal: 130-139/85-89
Mild hyperton: 140-159/90-99
-> Stufe I
Mittel hyperton: 160-167/100-109
-> Stufe II
Schwer hyperton: >180/>110
-> Stufe III
Hypertensiver Notfall/Krise: >230/>130
Ursachen Hypertonie
-> primäre arterielle Hypertonie
-> sekundäre Hypertonie
Primäre arterielle Hypertonie
multifaktoriell bedingt:
- bei ca. 90% unklare Ursache
- familiäre Disposition
- Ernährungsfaktoren (z.B. Salzkonsum)
- Stressfaktoren
- Nikotinabusus
- endokrine Faktoren
Sekundäre arterielle Hypertonie
ausgelöst durch eine Grunderkrankung
-> renale Hypertonie (z.B. Nierentumore)
-> endokrine Hypertonie (z.B. Hyperthyreose)
-> Schlafapnoesydrom
Temporäre arterielle Hypertonie
- Blutdrucksteigerung aufgrund von Medikamenten, Genussmittel, Gifte (z.B. Kokain, Cortison)
- Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie
Symptome Hypertonie
- meist symptomlos
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Ohrensausen
- Herzklopfen
- Gesichtsröte
- Dyspnoe (bei Belastung)
Diagnostik Hypertonie
- Blutdruckmessungen, mind. 30x, 1x an beiden Armen
- Anamnese (Nikotin-, Alkoholkonsum, Stress,...)
- akute Beschwerden
- Medikamentenanamnese
- Blutentnahme
- EKG, Echokardiographie
- Abdomensono
- Augenärztliche Untersuchungen
Ziele der Diagnostik Hypertonie
- Erfassung des Schweregrades
- Identifikation von Ursachen zur Einstufung der Hypertonieform (primär/sekundär)
- Erfassung von Risikofaktoren und Folgeschäden
Komplikationen Hypertonie
- Linksherzhypertrophie
- Arteriosklerose
- Apoplex
- Niereninsuffizienz
- Augenschädigunen
-> Unterversorgung, Ausfallerscheinungen, Funktionseinschränkungen
Therapie Hypertonie
- Lifestyle Veränderungen: Stressreduktion
- Ernährungsumstellung (Natrium reduzieren)
- Nikotin- und Alkohol stop
- Gewichtsreduktion, Sport
- medikamentös: Dauertherapie (mit Nebenwirkungen leben lernen)
Pflegerische Hauptaufgaben Hypertonie
1. Gesundheitsberatung
2. medikamentöse Behandlung gewährleisten und überwachen
3. bei hypertensives Krise / Notfall professionell handeln
4. Pat. zur Blutdruckselbstkontrolle anleiten
1. Gesundheitsberatung Hypertonie
Ziel:
Der Patient erhält die Möglichkeit, Verhaltensweisen, die den Bluthochdruck fördern, zu reflektieren und wird motiviert, Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen
Risikofaktor Übergewicht
- langsame Gewichtsreduktion mittels vollwertiger Mischkost (Gemüse, Salat, Obst)
- gezielte Fett- und Zuckerreduktion
- keine strenge oder einseitige Diät
- sportlich betätigen
- Ernährungsberatung in Anspruch nehmen
- Risikofaktoren der Arteriosklerose beseitigen/behandeln (z.B. rauchen)
Risikofaktor Salzkonsum
- kaliumhaltige Lebensmittel bevorzugen (Obst, Kartoffeln, Reis)
- ca. 6g/d Salzkonsum -> salzhaltige Lebensmittel meiden (Fastfood)
Risikofaktor Genussmittel
- Kaffee und Teekonsum in Maßen
- Rauchen aufgeben
- begrenzter Alkoholkonsum (1/4 Bier oder 1/2 Bier am Tag)
2. Medikamentöse Behandlung gewährleisten und überwachen
- zur regelmäßigen Medikamenten Einnahme beraten und motivieren (Compliance fördern)
- Medikamentenwirkungen und Nebenwirkungen durch regelmäßige Kreislaufkontrollen überwachen
- langsame RR-Senkung
- langsames Aufstehen
Antihypertonika
- Diuretika (Lasix)
-> vermehrte Wasser- und Natriumausscheidung
- Betarezeptorenblocker (Belok-Zok)
-> Herzfrequenzsenkung
- Kalziumantagonisten (Adalat)
-> Erniedrigung des peripheren Gefäßwiderstands (Nachlast)
- ACE-Hemmer (Delix)
-> Gefäßerweiterung
-> NW: Reizhusten, Hautausschlag, Schwindel
- Angiotensinrezeptorblocker (Atacand)
-> Gefäßerweiterung
-> weniger NW
- Vasodilatatoren (Nepresol)
-> Gefäßerweiterung
Hypertensive Krise
akute RR Entgleisung ohne Symptome (> 220/120 mmHg)
Hypertensiver Notfall
Akute RR Entgleisung (>220/120 mmHg) mit kardiologischen und / oder neurologischen Folgeerscheinungen (z.B. Apoplex, Herzinsuffizienz)
-> Gefahr einer vitalen Bedrohung durch Organschädigungen
Therapie hypertensive Krise/Notfall
- Patient beruhigen
- Patient ins Bett legen in OK-Hochlagerung
- sofortige Arztverständigung
- Bedarfsmedikation verabreichen
- engmaschige Kreislaufüberwachung (RR, HF, AF, Bewusstsein)
- Beengende Kleidung öffnen
4. Patienten zur Blutdruckkontrolle anleiten
Vorteile:
- durch aktive Mitwirkung am Behandlungsprogramm soll die Notwenigkeit der lebenslangen Therapie dauerhaft aufrechterhalten werden (Compliance fördern)
- Wirksamkeit der medikamentösen und allgemeinen Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und dem Pat. durch objektive Parameter verdeutlicht
- RR-Werte können unter Alltagsbedingungen gemessen und interpretiert werden
Anleitung zur Blutdruckmessung
- Einweisung des Patienten in die Messtechnik
- Patient lernt die Fehlerquellen zu vermeiden
- Messvorgang an mehreren Tagen demonstrieren und überprüfen
- evtl. Angehörige miteinbeziehen
- mind. 3x/d RR messen (zur gleichen Uhrzeit) bzw. bei Beschwerden
- RR Werte vom Patient in seinen RR-Pass dokumentiert mit Datum, Uhrzeit und subjektivem Befinden
Herzinsuffizienz
Unvermögen des Herzens, das zur Versorgung des Körpers erforderliche Blutvolumen zu fördern
-> keine eigenständige Krankheit, sondern Folge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
-> nur bei Ursachenbeseitigung in frühen Phasen gute Prognose
Herzinsuffizienz Einteilung
- Linksherzinsuffizienz
- Rechtsherzinsuffizienz
- Globalinsuffizienz
- Akute Herzinsuffizienz (z.B. Herzinfarkt)
- chronische Herzinsuffizienz (z.B. arterielle Hypertonie)
- kompensierte Herzinsuffizienz
- dekomponierte Herzinsuffizienz
Kompensierte Herzinsuffizienz
= Gegenregulation des Körpers mit noch ausreichendem Herzzeitvolumen
Dekompensierte Herzinsuffizienz
= unzureichendes Herzzeitvolumen
Herzinsuffizienz Stadien nach NYHA
New York Heart Association
- Stadium I
- Stadium II
- Stadium III
- Stadium IV
Stadium I
Keine Beschwerden bei normaler Belastung
-> nur EKG und und Echokardiogramm zeigen eine Herzerkrankung
Stadium II
Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung
-> leichte Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
Stadium III
Beschwerden bei geringer körperlicher Belastung
-> ausgeprägte Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
Stadium IV
Beschwerden (Dyspnoe) bereits in Ruhe
-> jede körperliche Anstrengung führt zu Beschwerden
Linksherzinsuffizienz Ursachen
- arterielle Hypertonie
- KHK
- Herzklappenfehler
- Rhythmusstörungen
Rechtsherzinsuffizienz Ursachen
- Linksherzinsuffizienz
- Herzklappenfehler
- Lungenerkrankungen
Linksherzinsuffizienz Symptome
- Belastungs-, Ruhedyspnoe, Orthopnoe
- Rasselgeräusche über Lunge, Husten
- Lungenödem
- Zyanose
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Rechtsherzinsuffizienz Symptome
- gestaute erweiterte Halsvenen
- Ödeme
- Gewichtszunahme
- Leber- und Milzvergrößerung
- Aszites
- Magenbeschwerden
Gemeinsame Symptome
- eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Schwäche, Ermüdbarkeit
- Nykturie
- Tachykardie bei Belastung
- Herzrhythmusstörungen
- Herzvergrößerung,
- Pleura- und Perikarderguss
- Hypotonie (im Spätstadium)
Herzinsuffizienz Behandlung
- Risikofaktoren behandeln
- Lifestyle Veränderung
- Ursachenbeseitigung
- medikamentöse und/oder invasive Therapien
Pflegerische Hauptaufgaben Herzinsuffizienz
1. Symptome und Medikamentenwirkung bzw. Nebenwirkungen überwachen
2. beim Auftreten eines Lungenödems professionell handeln
3. Entlastende Pflege bei den Lebensaktivitäten
4. Prävention und Gesundheitsberatung
1. Symptome und Medikamentenwirkung bzw Nebenwirkung überwachen
Überwachung von:
- Atmung
- RR
- HF
- Flüssigkeitshaushalt/ Trinkmengenbeschränkung einhalten
- Gewicht
- Haut
- Bewusstseinslage
- Medikamentenwirkung / Nebenwirkung
Bei Digitalispräparaten bereits bei geringer Überdosierung schwere Nebenwirkungen
-> Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen
-> bradycardia und tachykarde Rhythmusstörungen
Lungenödem
Stauung des Blutvolumens zurück in den Lungenkreislaufs
-> Folge eines akuten Linksherzversagen
Lungenödem Symptome
- starker Husten mit schaumig-blutig-tingiertem Auswurf
- Brodelndes Rasselgeräusch bis hin zum Distanzrasseln
- akute Atemnot mit ausgeprägter Erstickungsangst
- Schweißausbruch
- Zyanose
- Tachykardie
Lungenödem Maßnahmen
- Arzt über Notruf informieren
- Pat. In Herzbettlage bringen
-> Verlangsamung des venösen Rückflusses -> Herzentlastung
- Arme durch Kissen hochlagern
-> Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
- Hochdosierte Sauerstoffgabe via Maske (2-6l/min)
- Patienten beruhigen
- Engmaschige Blutdruck- und Pulskontrolle (Monitoring)
- Absauganlage und Notfallwagen bereitstellen
- venösen Zugang legen lassen
- Medikamente nach ä.A. richten
-> Morphin, Nitrate, Diuretika, Dobutamin
- Patienten nüchtern lassen
- Verlegung auf Intensivstation
3. Entlastende Pflege bei den Lebensaktivitäten
Bei allen Maßnahmen ist die Atmung des Pat. Der Überwachungsparamente.
Beim Auftreten einer Dyspnoe
-> Belastungsgrenze erreicht und sofortige Erholungspause während einer Pflegehandlung nötig
LA schlafen
- Im Tagesverlauf ausreichend Erholungsphasen einplanen
- pflegerische Maßnahmen über den Tag verteilen und patientenorientiert durchführen
-> z.B. Körperpflege erst nach dem Frühstück
- Diuretika morgens verabreichen, damit die Nachtruhe durch häufiges Wasserlassen nicht gestört wird
- evtl. Blasenkatheter legen
- atemerleichternde Lagerungsmaßnahmen durchführen
-> z.B. OK-Hochlagerung
LA sich bewegen
- vorsichtige Mobilisation
- RR und HF Kontrolle vor, während, nach der Mobilisation
- Patient anleiten seine Belastungsgrenzen wahrzunehmen
- Erholungsphasen einhalten
- Sturzprophylaxe durchführen
- angepasste Prophylaxen durchführen
- keine MTPS bei Ödemen
- keine Maßnahmen die den venösen Rückstrom fördern
LA sich sauber halten und kleiden
- evtl. Beine, Intimbereich im Bett waschen
- Hilfe beim Rückenwaschen
- nach Erholungspause Pat. selbst versorgen lassen
- evtl. Angehörige mit in die Pflege einbeziehen
- Hilfe beim An- und Auskleiden
- Hautbeobachtung
- Prophylaxen
LA essen und trinken
- kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten
- Lieblingsspeisen von zu Hause mitbringen lassen
- vorwiegend Natriumarme Kost
-> Salz erhöht Durstgefühl -> Ödembildung
- Kaliumreiche Kost bei kaliumausschwemmenden Diuretika
-> Obst, Gemüse
- Trinkmengenbeschränkung n.ä.A.
-> ca. 1 - 1,5 l/D
LA ausscheiden
- Motilitätsbeeinflussende Abführmittel n.ä.A
- Vorsicht bei Medikamenten zur physiologischen Obstipationsbehandlung (Movicol)
-> Gefahr des Völlegefühls und Blähungen
- Colonmassage
- Mobilisation je nach Belastungsgrenze
- Stuhl- und Urinbeobachtung
- evtl. Tägliche Gewichtskontrolle
4. Prävention und Gesundheitsberatung
- Vermeidung von kardiovaskulären Risikofaktoren: Rauchen
- Behandlung ursächlicher Erkrankungen
- Reduktion von Übergewicht, mäßiger Alkoholkonsum
- Ausdauertraining
- Keine Diät, aber ausgewogene, fettarme Kost, viel Fisch, mit Salz sparen, auf Flüssigkeitszufuhr achten
- Tägliche Gewichtskontrolle
- Keine Langandauernde Kälteinwirkung, Kälte verengt periphere Gefäße und erhöht den Widerstand gegen den das Herz arbeiten muss
- Keine Reisen in Gebiete höher als 1500 m oder sehr heißem feuchten Klima, keine Langstreckenflüge
- Pneumokokkenimpfung, jährliche Grippeimpfung
- Berücksichtigung der sozialen Auswirkungen der Erkrankungen (Sexualität, Freizeit)
Ausdauertraining
- Verbessert Stoffwechsel im Skelettmuskel
- positive Auswirkung auf Gefäße
- erhöht Lebensqualität
- wirkt komplexen Erschöpfung und depressiven Stimmung entgegen
periphere arterielle Verschlusskrankheit
... ist eine chronische Erkrankung des Gefäßsystems mit fortschreitenden, irreversiblen Verengungen oder Verschlüssen der Extremitätenarterien
-> Ursache Arteriosklerose
pAVK Stadium I
Symptome:
- Beschwerdefreiheit durch Bildung von Kollateralen
-> Sauerstoffversorgung noch gesichert
Pflege:
- Gesundheitsberatung
- Gehtraining und Sporttherapie
-> Förderung der Kollateralbildung
pAVK Stadium II
Symptome:
- Ischämische Muskelschmerzen bei Belastung
- in Ruhe lassen Schmerzen nach
-> „Schaufensterkrankheit"
- lokale, schlecht heilende und schmerzhafte Hautläsionen
Pflege:
- Gehtraining (3x/Woche 30 min. 6 Monate)
-> abhängig von Motivation des Patienten
-> Trainingstagebuch
pAVK Stadium III
Symptome:
- Ruheschmerzen besonders bei Horizontallage der Beine
-> Pat. wachen nachts auf
Pflege:
- kein Gehtraining
- ischämische Extremität nach unten positionieren
-> Beine NICHT hochlagern
-> Beine hängen lassen an Bettkante
- KEINE Kälte- oder Wärmezufuhr
- konsequente Dekubitusprophylaxe
-> führen schnell zu Nekrosen
- auf geeignetes Schuhwerk achten
- Hautbeobachtung und -pflege
pAVK Stadium IV
Symptome:
- Ruheschmerz und Nekrose
- eine lokale bakterielle Infektion kann weitere Folgen haben
-> Sepsis
- fehlender Puls
- Parästhesien
- Kältegefühl in den betroffenen Bereichen
- Blässe der Extremität bei Hochlagerung
Pflege:
siehe Pflege Stadium III
Ziele bei der Pflege von pAVK
- Förderung der Durchblutung
- Reduzierung oder Vermeidung von Komplikationen
- Verbesserung des Wohlbefindens
Pflege bei pAVK
- wahrnehmen und beobachten
- Körperpflege
- Schmerzmanagement
- Prophylaxen
- Wundmanagement
- Informieren, beraten, anleiten
Wahrnehmen und Beobachten bei pAVK
- Durchblutung der Beine
-> Hautfarbe
-> Hauttemperatur
-> Schmerzen
-> Fußpuls
- Verletzungen vorhanden?
- Anzeichen für einen akuten Arterienverschluss wahrnehmen
Körperpflege bei pAVK
- Hautbeobachtung und -pflege
- professionelle Fußpflege
- keine enge Kleidung, locker sitzendes Schuhwerk
- luftdurchlässige, wärmende Kleidung
Prophylaxen bei pAVK
- Dekubitus- und Kontrakturenprophylaxe
- Thromboseprophylaxe
-> KEINE MTPS
Schmerzmanagement bei pAVK
- Einschätzung der Schmerzintensität
- Verabreichung der angeordneten Schmerzmedikamente
- Überprüfung der Wirksamkeit der Schmerzmedikamente
Wundmanagement bei pAVK
- Beobachten der Schleimhäute aufgrund der erhöhten Blutungsgefahr
- Gerinnungskontrollen n.ä.A
Informieren, beraten, anleiten bei pAVK
- Compliance fördern
- Risikofaktoren reduzieren
- Gehtraining (Stadium I, II)
- Selbstpflege
Arteriosklerose Risikofaktoren
- arterielle Hypertonie
- Hypercholesterinämie
- Hyperlipidämie
- Diabetes mellitus
- Rauchen
- familiäre Veranlagung
- männliches Geschlecht
- Alter über 65 Jahre
Arteriosklerose Folgeerkrankungen
- KHK
- Herzinfarkt
- Herzinsuffizienz
- ischämische Darmerkrankungen
- Aortenklappenstenose
- pAVK
- Apoplex
- Niereninsuffizienz
- vaskuläre Demenz
Arteriosklerose Prävention
- gesunde Ernährung
- reduzierter Salzkonsum
- Bewegung
- nicht rauchen
- Diabetes gut einstellen
- LDL-Cholesterin senken
- Blutdruck normalisieren
Koronare Herzkrankheit
Durch relative Stenose der Koronarien kommt es zur Durchblutungsstörungen an den zugehörigen Muskelarealen mit einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot
-> Ursache: Arteriosklerose
-> Durch KHK kann ein akutes coronares Syndrom sich entwickeln
KHK Symptome
Symptome treten erst im fortgeschrittenem Stadium (Stenose > 70%) auf
-> Leitsymptom:
Angina Pectoris aufgrund von Myokardischämie
Akutes coronares Syndrom
Typischer Thoraxschmerz innerhalb von 24-48h
-> retrosternaler Drucksschmerz mit Ausstrahlung in Schulter, Arme und/oder Kiefer
Typische EKG Veränderung mit/ohne Erhöhung der kardialen Blutmarker (Troponin, CK, Myoglobin)
ACS Unterteilung
- instabile angina pectoris
- NON-STEMI
- STEMI
Risikofaktoren KHK
- Rauchen
- arterielle Hypertonie
- Diabetes mellitus
- Hypercholisterinämie
- Lebensalter
- familiäre Disposition
- Übergewicht
- Thromboseneigung
Stabile Angina pectoris
belastungsabhängiger retrosternaler Druckschmerz
-> lässt nach Gabe von Nitroglycerin nach
Instabile Angina pectoris
belastungsunabhängiger, retrosternaler Druckschmerz
-> bleibt trotz Gabe von Nitro bestehen (erhöhte Herzinfarktgefahr!!)
AP Zeitpunkt
- leicht adipös
- etwa Mitte 50
- nach stressigem Erlebnis
- Kälte
- Belastung
- rauchen
Retrosternaler Druckschmerz
Vernichtendes Engegefühl in der Brust
-> bohrend, brennend, drückend
-> lässt bei körperlicher Entlastung nach
AP Diagnostik
- Anamnese
- Vitalwerte kontrollieren
- Bestimmung der Herzenzyme
- EKG schreiben
- Echokardiographie
- Herzkatheteruntersuchung
AP Pflege
- sofortige Arztinfo
- Herzbettlage bzw. OK-Hochlagerung
- Vitalwerte kontrollieren
- Ruhe ausstrahlen
- Pat. nicht alleine lassen
- beengende Kleidung ausziehen
- Stress vermeiden
AP Therapie
Therapie der Schmerzen (MONA):
- Morphingabe i.v.
- O2- Gabe
- Nitroglycerin Kapsel/Spray
- Aspirin
-> nach ärztlicher Anordnung
-> Wiederherstellung der coronaren Perfusion
-> Verhindern weiterer myocardialer Nekrosen
Weitere Therapie AP
- medikamentöse Langzeittherapie mit Betablockern, ASS und cholesterinsenkende Medis
- Reduktion der Risikofaktoren
- Gesundheitsberatung Und Gesundheitsförderung
- Coronarangiographie mit Ballondilitation oder Stentimplantation
Pflegerische Hauptaufgaben KHK/AP
1. medikamentöse Behandlung gewährleisten und Wirkung überwachen
2. beim AP-Anfall professionell handeln
3. zu Vorbeugung eines AP-Anfalls und zum Abbau beeinflussender Risikofaktoren beraten
1. medikamentöse Behandlung gewährleisten und Wirkung überwachen
- Aufklärung über die zeit- und dosisgerechte Medikamenteneinnahme bei Therapiebeginn
- Überwchung des Patienten auf Wirkung und Nebenwirkung
Medikamente bei KHK/AP
- Nitrate:
Wirkung: Koronargefäßerweiterung
-> Senkung der Vorlast (Erweiterung der peripheren venösen Gefäße -> Erleichterung des Rückstroms zum Herzen)
-> Senkung der Nachlast (Senkung des peripheren Gefäßwiderstands -> Erleichterung der Pumpleistung des Herzens)
- ACE-Hemmer:
Wirkung: Nachlastsenkung
-> Herzleistung nimmt ab
- Betarezeptorblocker:
Wirkung: Herzfrequenz sinkt, RR sinkt, myokardialer O2 Verbrauch sinkt
- Kalziumantagonisten/Kalziumkanalblocker:
Wirkung: Vasodilatation
-> art. RR Senkung
2. Beim Angina pectoris Anfall professionell handeln
- Bei geringsten Beschwerden soll sich der Pat. melden
- Bettruhe
- VZ messen
- Arztinfo
- evtl. Verabreichung Bedarfsmedikation (nach RR Wert)
- Pat. Zum ruhigen Atmen anleiten
- Ruhe ausstrahlen
- Dokumentation
- evtl. Sauerstoffverabreichung n. ä. A
- EKG
- evtl. Verlegung ITS
3. Zur Vorbeugung eines Angina-pectoris-Anfalls beraten
Pat./Angehörige über mögliche Gefahren/Probleme, die in häuslicher Situation auftreten können und handlungsleitende Maßnahmen informieren
-> Wissen über Erkrankung und medikamentöser Therapie
-> Wissen über AP auslösende Faktoren
-> Verhaltensregeln beim Schmerzfall
Wissen über die Erkrankung und medikamentöse Therapie
über Ursachen, Symptome und Therapie der KHK und Wichtigkeit der Medikamenteneinnahme informieren
Wissen über AP auslösende Faktoren
- In welchen Situationen wird es ausgelöst
- kann der Pat. Symptomspezifische Körpersignale frühzeitig wahrnehmen und interpretieren
-> kleine Mahlzeiten, körper. Betätigung, Stressvermeidung, Alkohol und Kaffeekarenz
Verhaltensregeln beim Schmerzanfall
- sofort körperlich entlasten
- sofort Bedarfsmedikation
- Warten nicht sinnvoll aufgrund von reflektorischer Tachykardie der Schmerzen
- Pat. Muss an Herzinfarkt denken wenn nach Gabe keine Besserung eintritt -> 112
3. zum Abbau beeinflussender Faktoren beraten
Fortschreiten der Gefäßveränderung entgegenwirken mit Lifestyleveränderung, abhängig von Compliance des Pat.
-> Risikofaktor Begleiterkrankung
-> Risikofaktor Rauchen
-> Risikofaktor Stress
-> Risikofaktor Bewegungsmangel
Risikofaktor Begleiterkrankung
bei hohem Cholesterinwert mit ungünstigem LDL-HDL Verhältnis Einschränkung der Fettbestandteile der Nahrung
-> ballaststoffreiche Kost um Cholesterinausscheidung über den Darm zu fördern.
Risikofaktor Rauchen
Viele Raucher benötigen professionelle Hilfe
-> Vermitteln oder Kurse zeigen in Gesundheitszentren
Risikofaktor Stress
- Entspannungstechniken
- autogenem Training
- ggf. Psychologische Beratungsstellen
Risikofaktor Bewegungsmangel
bei stabiler AP:
- leichte und gleichmäßig belastende körpl. Aktivitäten durchführen
- Herzsportgruppen
- ambulante Herzgruppen
- Physiotherapie
Herzinfarkt
Akute, schwere Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose des
Herzmuskelgewebes aufgrund von lang anhaltender Ischämie
Herzinfarkt Symptome
- Akut auftretender retrosternaler Schmerz
- ausstrahlender Schmerz linker Arm, Hals, Unterkiefer, Rücken und oder Oberbrauch
- Angstgefühl mit Todesanagst
- Engegefühl im Brustbereich, Atemnot, Unruhe
-> In Akutphase auf ITS, da in ersten 48h starke Komplikationen möglich
-> Bei komplikationslosem Verlauf wird Pat. nach 2-3 Tagen auf Allgemeinstation verlegt
Pflegerische Hauptaufgaben Herzinfarkt
1. vitale Funktionen überwachen
2. Herzkreislauf Funktion entlasten
3. Enlastende Pflege bei den Lebensaktivitäten
1. vitale Funktionen überwachen
Ziel: Frühzeitiges Erkennen von Komplikationen in der Akutphase (12-48h)
- Aufmerksame Krankenbeobachtung -> schnelles Reaktionsvermögen
- Herzrhythmus Monitoring
- Monitorunterbrechung nur sehr kurz
- Alarmgrenzen regelmäßig kontrollieren und anpassen
- Gefahr von HRST bei ca 95-100% der Pat. In ersten 48h -> ERKENNEN
- Regelmäßig Kontrolle RR und HF
- Hautveränderungen beobachten z.B Schweiß, Zyanose, Blässe,
- Messung und Beobachtung der Atemfrequenz und -tiefe in Ruhe und bei Belastung
2. Herzkreislauf Funktion entlasten
- Sauerstoffversorgung optimieren
- Schmerzfreiheit gewährleisten
- Medikamentöse Therapie überwachen
Sauerstoffversorgung optimieren
2-4 L/min O2, in den ersten 48h
-> bedarfsorientiert höher bei Komplikationen
Schmerzfreiheit gewährleisten
- Analgesie (Stark: Morphin) um Ausschüttung Stresshormon verhindern und Vorlast senken
- Pat soll bei geringsten Schmerzen sich melden
- auf nonverbale Schmerzreaktionen achten
Medikamentöse Therapie überwachen
- Bei Bedarf kann bei ZVK der zentral venöse Druck gemessen werden um Aussagen über Flüssigkeitshaushalt zu geben
- Überwachung von Atmung und Vigilanz
3. Entlastende Pflege bei Lebensaktivitäten
- Körperpflege unterstützen
- für Entlastung bei Ausscheidung sorgen
- Belastungen durch Ernährung entgegenwirken
- der Situation angepasste und bequeme Lagerung ermöglichen
- Temperatur kontrollieren und regulieren
Körperpflege unterstützen
- Je nach Schwere Übernahme durch Personal
- bei Kreislaufstabilen schmerzfreien Pat. Teilweise übernehmen kleiner Handgriffe (z.B Intimbereich)
- die selbstständige Pflegehandlung muss sofort abgebrochen werden bei:
-> HF Erhöhung > 20 bpm
-> Hypertonie bzw. Hypotonie
-> Dyspnoe
-> Schmerzen
Für Entlastung bei Ausscheidung sorgen
- Urinflasche/Steckbecken
- Katheter n.ä.A
- Obstipationsprophylaxe
Belastungen durch Ernährung entgegenwirken
- Absolute Nahrungskarenz in den ersten Stunden nach akuten Ereignis, instabilem Kreislauf und bei Übelkeit und Erbrechen
- Parenteral kann Flüssigkeit/Volumen zugeführt werden
- bei stabilem Kreislauf und uneingeschränkter Verdauungsleistung sind kleine, gut verdauliche Mahlzeiten möglich
Der Situation angepasste und bequeme Lagerung ermöglichen
- OK Hochlagerung oder Herzbettlage
- Lagerung den Bedürfnissen anpassen
- Prophylaxen individuell
Temperatur kontrollieren und regulieren
- Mögliches Resorptionsfieber mit subfebrilen Temperaturen
- Ab 38,5°C sollten fiebersenkende Maßnahmen durchgeführt werden
Pflegerische Hauptaufagaben Thrombolysetherapie
1. Vorbereitung vor der Thrombolysetherapie
2. Gzielte Krankenbeobachtung währenddessen
3. pflegerische Maßnahmen hinsichtlich der Vermeidung von Blutungen
1. Vorbereitung vor der Thrombolysetherapie
- Allgemeine Maßnahmen
- Maßnahmen zur Vorbereitung
Allgemeine Maßnahmen
- Überwachung
-> CAVE: keine rektale Temperaturmessung
- GCS Pupillenkontrolle
- Labor: Gerinnungsparameter
- Notfallmedikamente richten.
Maßnahmen zur Vorbereitung
- Pat nüchtern
- bequeme Lage
- Pat. Info
- Aufklärung und Einverständnis
- i.v. Zugänge (mind 2 Große)
- zusätzlichen Zugang für Lyse
- Pktionstellen mit Druckverbänden versorgen
- Falls Pat. Katheter benötigt muss dieser VOR der Therapie gelegt werden
2. Gezielte Krankenbeobachtung während Lyse
- Atmung, Aussehen, Körperhaltung, Schmerzen
- Änderung Sensibilität/Motorik
- Vigilanz
- Pupillenkontrolle
- Zeichen auf allergische Reaktionen (Schüttelfrost, Fieber, Erbrechen)
- Hautbeobachtung
- Blutungen?
- Kontrolle Punktionsstellen
- Gerinnungskontrollen
- Urin (Blut), Menge, Beimengungen
- Stuhlgang
- Drainagen
3.Pflegerische Maßnahmen Vermeidung von Blutungen
- Schild mit Hinweis „Lysepat."
- keine i.m oder s.c Injektionen, keine i.v Punktionen
- keine rektale Temp.
- Drainagen, Katheter, Sonden sicher fixieren und belassen
- alte Verbände vorsichtig entfernen oder belassen
- Pat. Vor Verletzungen schützen -> absolute Bettruhe
- Weichlagerung
- keine Nagel/Fußpflege
- nicht nasal/oral absaugen
- Obstipationsprophylaxe
- während Thrombolysetherapie keine Nahrungsaufnahme
- wenn gut vertragen: weiche, leichte Kost
Pflegerische Hauptaufgaben im weiteren Verlauf
1. Ziele der Frühmobilisation - Überwachungsschwerpunkte - Mobilisationsstufenplan
2. Gesundheitsberatung - Rehabilitation
1. Ziele der Frühmobilisation
- körperliche Leistungsfähigkeit wiederherstellen
- seelische Verfassung stabilisieren
- Thrombose, Dekubitus, Pneumonie und Muskelabbau vermeiden
- Wahrnehmung der Belastungsgrenze schulen
- Krankenhausaufenthalt verkürzen
- frühzeitige soziale Reintegration
-> Zu Beginn abhängig von:
- Befindlichkeit
- Schmerzfreiheit
- Trainingszustand / Konstitution
Und (objektiv messbar)
- Ausmaß und Infarktverlauf (rückläufige Enzyme)
- Stabile Kreislaufverhältnisse (RR normal, keine HRST, keine Temp. Über 38,5°C)
1. Überwachungsschwerpunkte
Vor Mobilisation:
- Information über Ziel der Mobilisation und Aktivitätsradius
- Absprache welche Handlungen aus Entlastungsgründen beachtet werden zollen
- VZ Kontrolle
Während:
- Ruhepausen,
- Pulskontrolle und Vergleichen Ausgangswerte
- Pat. Aufmerksam machen seine subjektive Belastungsgrenze nachzuspüren
Nach:
- Dokumentation aller Parameter und der subjektiven Befindlichkeit
Mobilitätsstufenplan
- Stufe 0: Bettruhe
- Stufe I: Zimmermobilität (eingegrenzt)
- Stufe II: Zimmermobilität (erweitert)
- Stufe III: Flurmobilität
- Stufe IV: Flurmobilität (selbstständig)
- Stufe V: Treppenmobilität
2. Gesundheitsberatung - Rehabilitation
Kostenübernahme:
- Arbeitnehmer: Rentenkasse;
- Rentner/Arbeitslose: Krankenkasse
Dauer:
- 3 Wochen
-> kann aus therapeut. Gründen verlängert werden
Aufgaben Rehabilitation
- Diagn. Untersuchungen zur Risikoeinschätzung und Beurteilung der Prognose
- Aufklärung zur Vermeidung eines Reinfarkts
- Info über gesundheitsfördernder Maßnahmen
- Physikalische Therapie
- Optimierung med. Therapie
- Sozialmed. Beurteilung
- Erhaltung und Wiederherstellung der Selsbtständigkeit
- Verbesserung Prognose und Lebensqualität
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