Home
Subjects
Textbook solutions
Create
Study sets, textbooks, questions
Log in
Sign up
Upgrade to remove ads
Only $35.99/year
Psychosomatik und somatoforme Störungen
STUDY
Flashcards
Learn
Write
Spell
Test
PLAY
Match
Gravity
Vorlesung 2
Terms in this set (25)
Psychosomatik - Definition
= psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit den körperlichen Aspekten psychischer Erkrankungen, den psychischen Auswirkungen körperlicher Erkrankungen und den körperlich seelisch sozialen Wechselwirkungen in der Entstehung und Behandlung dieser
Psychosomatik (Was weißt du noch?)
• Lehre von den körperlichen seelisch sozialen und biopsychosozialen Wechselwirkungen in der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung menschlicher Krankheiten
• dem Wesen nach eine personenzentrierte Medizin
• junges medizinisches Fachgebiet als Erweiterung der ärztlichen Grundeinstellung dem Patienten gegenüber
• im Gegensatz zu anderen Fachärzten, die sich entweder den körperlichen oder den psychischen Aspekten einer Krankheit zuwenden, versucht der
Psychosomatiker die seelischen und sozialen Faktoren bei der Diagnostik und Therapie von Krankheiten mit einzubeziehen
• wesentlicher therapeutischer Ansatz ist die Psychotherapie
Psychosomatik: Konversionsmodell nach Freud
- Umsetzung der Erregungssumme eines seelischen Konfliktes in körperliche (sensorische und motorische) Erscheinungsbilder
Psychosomatik: Krankheitsspezifische Verdrängung (Alexander)
Ergänzung des Konversionsmodells von Freud durch:
• vegetative Neurose (Organneurose)
- körperliche Symptome als funktionelle Begleiterscheinungen von chronisch unterdrückten emotionalen Spannungen
• 2 vegetative Grundstörungen
- Körper verharrt im Zustand der Bereitstellung
(Sympathikusaktivierung)
- Körper verharrt im Rückzug, statt Handlungen auszuführen (Parasympathikusaktivierung)
Psychosomatosen
Alexander:
- Begründer der psychoanalytischen Psychosomatik
- 1950 Beschreibung von 7 psychosomatischen Erkrankungen (holy 7)
7 Krankheiten von Alexander als typische psychosomatische Erkrankungen beschrieben:
• Ulcus pepticus
• Colitis ulcerosa/Morbus Crohn
• Asthma bronchiale
• essentielle Hypertonie
• Neurodermitis
• Hyperthyreose
• rheumatoide Arthritis
De- und Resomatisierung nach Schur (1955)
• Kleinkind beantwortet Angstsituationen global somatisch
• Entwicklungs- und Reifungsprozess des gesunden Kindes ist ein Prozess der Desomatisierung bei Ich Reifung werden Bedürfnisse nun psychisch verarbeitet, es kommt zu Desomatisierung
• in starken psychosozialen Belastungssituationen werden somatische Reaktionsmuster reaktiviert
• es kommt zur Resomatisierung mit Symptombildung
Alexithymiekonzept
Alexithymie = psychosomatische Persönlichkeitsstruktur
= Unfähigkeit Gefühle wahrzunehmen und zu beschreiben
= alexithyme Patienten haben Schwierigkeiten, Gefühle von körperlichen Folgen zu unterscheiden
10 % aller deutschen Erwachsenen?
Hinweise für vermehrtes Auftreten bei:
• Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status
• bei Ostdeutschen ?
• bei Personen ohne Partner
• ohne konfessionelle Bindung
• Arbeitslosen
Konzept der zweiphasigen Verdrängung
- organische Symptombildung geht in jedem Fall der Konfliktlösungsversuch mit psychischen Mitteln voraus
Stressmodell nach Selye
•Stresstheorie: Bewältigung von Belastungsanforderungen durch den Organismus
• Adaptation an die durch den Stress hervorgerufenen Zustände („Adaptationskrankheiten")
- Stress hat schädigende Wirkung auf den Organismus, es kommt zur Symptombildung (betroffenes schwaches Organ vom Zufall bestimmt)
• Life-Event-Forschung (Zusammenhang überdurchschnittlicher Belastung und Lebensveränderung)
• Psychoneuroimmunologie, Psychoneuroendokrinologie
Anamneseerhebung nach Morgan und Engel (Schritte 1-4)
1. Schritt:
- Arzt stellt sich dem Patienten vor und begrüßt ihn
2. Schritt:
- Arzt erfragt das aktuelle Befinden des Patienten
3. Schritt:
- Arzt bitte Patienten alle Beschwerden zu beschreiben, die ihn in die Praxis/Klinik geführt haben
4. Schritt:
- Arzt geht aktuelle Beschwerden einzeln durch, neben zeitlicher Abfolge sind Wechselwirkungen wichtig, Untersuchung jedes Symptoms nach folgenden Kategorien:
Lokalisation (Schmerz)
• Qualität (brennend, stechend, dumpf?)
• zeitliche Zusammenhänge (wann trat der Schmerz auf?, Dauerschmerz vs. Periodischer Schmerz)
• Begleitumstände (Anstrengung, Stress?)
• Einflüsse, die verstärkend oder lindernd sind
Anamneseerhebung nach Morgan und Engel (Schritte 5-8)
5. Schritt:
- Arzt erkundigt sich nach früheren Beschwerden des Patienten
6. Schritt:
- Arzt durchleuchtet die aktuellen Lebensumstände des Patienten sowie die frühere Entwicklung
7. Schritt:
- Arzt verschafft sich eine Systemübersicht, indem er systematisch nach Beschwerden in jeder Körperregion fragt
8. Schritt:
- abschließend fragt Arzt den Patienten, ob Anamnese aus seiner Sicht vollständig ist und klärt ihn über nun folgende Untersuchungen auf
> möglichst offene Fragen (direkte Fragen vermeiden)
> Beobachtung der Körpersprache, Gesichtsausdruck, Redewendungen
Klassifikationssysteme
DSM-System (Diagnostic and Statistical Manual of Mental System)
- aktuelle 4. Auflage in Psychiatrie in Amerika verbindlich, heute bevorzugt in internationaler wissenschaftlicher Literatur
ICD-10 (International Classification of Diseases)
- 1991 von WHO entwickelt zur international akzeptierten Standardisierung
PSychosomatik - ICD-10 (Gruppe F)
Gruppe F: diagnostische Hauptgruppe für psychische Störungen
F0: organische einschließlich somatischer psychischer Störungen
F1: psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (Suchterkrankungen)
F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F3: affektive Störungen
F4: Belastungs-und somatoforme Störungen
F5: Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit körperlichen Störungen oder Faktoren
F6: Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen
F7: Intelligenzminderung
F8: Entwicklungsstörungen
F9: Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend
ICD-10 - Psychosomatische Diagnosen
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
F44 Dissoziative Störungen (Konversionsstörung)
F45 Somatoforme Störungen
F50 Essstörungen
F51 Nichtorganische Schlafstörungen
F52 Sexuelle Funktionsstörungen
F54 Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten
F55 Missbrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen
F58 nicht näher bezeichnete Verhaltensauffälligkeiten bei körperlichen Störungen und Faktoren
Einteilung Krankheitsbilder
Klassische Einteilung (psychische Faktoren nehmen von 1 - 4 ab)
1. Konversionsstörungen/dissoziative Störungen der
Bewegung und Sinnesempfindung (früher Hysterie/hysterische Neurose)
2. Somatoforme autonome Funktionsstörungen
(kein organpathologischer Befund)
3. Organkrankheiten mit psychosozialer Komponente
(7 Krankheiten)
4. Somatopsychische Störungen (primär Organerkrankung)
Sets found in the same folder
Herz-/Kreislaufsystem - Grundlagen
27 terms
Nervensystem - Anatomie und Physiologie
18 terms
Nervensystem - Erkrankungen des Gehirns
22 terms
Einführung
5 terms
Other sets by this creator
Anxiolytika
2 terms
Antipsychotika
20 terms
Mood-Stabilizer (Stimmungsstabilisierer)
13 terms
Antidepressiva
21 terms
Other Quizlet sets
6월 모고 영작
12 terms
phasic 7 quiz 3
64 terms
Marketing Final
45 terms
PM1B: Structure and Function part 1
61 terms