VL 03 - Eigenschaftstheorien 2

Gordon W. Allport
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Terms in this set (14)
- Begriffe, die für menschliche Unterschiede im Zusammenleben relevant sind schlagen sich in Sprache nieder -> Wortschatz als Quelle zur umfassenden Identifikation von Persönlichkeitseigenschaften
- stabile Persönlichkeitseigenschaften (z.B. geduldig)
- temporäre Zustände (z.B. erfreut)
- soziale Bewertungen (z.B. unerzogen)
- Rollen (mütterlich,...)
- metaphorische Begriffe
- Restkategorie
- Kardinale Eigenschaften: prägen Verhalten und Erleben in sehr vielen Situationen; nicht jeder besitzt sie -> ideographischer Ansatz; welche Eigenschaften variiert von Person zu Person
- Zentrale Eigenschaften: prägen Verhalten und Erleben in definierter Situationsmenge; jeder Mensch besitzt 5-10; besonders charakteristisch und gut zur Beschreibung einer Person
- sekundäre Eigenschaften: nur in wenigen Situationen relevant
Vorgehen:
1. Lexikalischer Ansatz: Eigenschaftsbegriffe von Allport; mehrere Reduktionsschritte durchgeführt
2. Daten zur Fremdeinschätzung von Personen (L-Daten)
3. Faktorenanalyse -> 12 Faktoren (L-Faktoren; umfassend aber sparsam)
- Replikation mit Daten zur Selbstberichtsfragebögen (Q-Daten) -> 4 zusätzliche Q-Faktoren
-> 16 primäre Persönlichkeitsfaktoren, Primärfaktoren

- Sekundärfaktoren: 16 Primärfaktoren korrelieren untereinander -> weitere Zusammenfassungen möglich
- 3 Datenquellen: L-,Q-,T-Daten
- L-Daten: life; Informationen über Verhalten im alltäglichen Leben (Lebensprotokolle, Fremdeinschätzungen)
- Q-Daten: questionnaire; Selbstbeschreibungen und -einschätzungen; eher Selbstkonzept erfasst
- T-Daten: Test; Maximalleistungen in Leistungstests; physiologische Daten; objektive Persönlichkeitstests

- Suche nach den 16 PFs in allen Daten -> möglichst transmethodal konsistent; allerdings nicht erreicht (Ähnlichkeiten zwischen L und D Daten, aber nicht T)
- breiter Persönlichkeitsbegriff, beinhaltet:
- Charakter = überdauernde Art des Strebens einer Person
- Temperament = überdauernde Disposition, in einer bestimmten Weise affektiv auf die Umwelt zu reagieren
- Intellekt: überdauernde kognitive Leistungsfähigkeit
- körperliche Merkmale: überdauernde Ausstattung einer Person mit physiologischen und neurohormonalen Reaktionsdispositionen
Eysenck: Messinstrumente für das PEN-ModellEysenck Personality Questionnaire Revised (EPQ-R) 1991: - misst 3 Sekundärfaktoren - beinhaltet auch Lügenskala Eysenck Personality Profiler (EPP) 1991: - misst 21 PrimärfaktorenDas Fünf-Faktoren-Modell (FFM)- aufbauend auf Arbeiten von Cattell und Eysenck 1. von Cattell übernommen: - Verknüpfung von lexikalischem Ansatz und Faktorenanalyse - Reanalyse von Daten gewonnen mit Cattells Instrument -> unabhängige Replikationen: Tupes & Christal identifizierten 5 statt 12 Faktoren -> Goldberg benannte sie als Big Five 2. auf Eysenck zurückgehend: - Persönlichkeitsmodell von Costa&McCrea - Wie im PEN Modell: Extraversion und Neurotizismus; zusätzlich Openess (NEO) - Aber Datenanalyse ergaben 5 statt 3 Faktoren: Big Five - breite Faktoren, Domänenfaktoren - unterteilbar in schmalere Facettenfaktoren (6 je Domäne)Instrumente zur Messung der fünf Faktoren1. NEO-FFI: - 12 Items pro Domänenfaktor (insg. 60 Items) - NEO = Neurotizismus, Extraversion, Openess - FFI: Five Factory Inventory 2. NEO-PI-R - 8 Items pro Facettenfaktor - PI = Personality Inventory - r = revised (überarbeitete Fassung) 3. BFI - 2 Items pro DomänenfaktorFaktorenmodelle der Persönlichkeit (Gemeinsamkeiten)- Gemeinsamkeit: hierarchischer Aufbau - Ausgangspunkt: theoretische Modelle (eher top-down); lexikalischer Ansatz (eher bottom-up) - Reduktionsmethode: Faktorenanalyse (kommt immer zum Einsatz) -> sparsame Beschreibung, bei begrenztem Informationsverlust